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Kaum noch Zweifel: HSV-Mitarbeiter Timo Kraus ist tot

23.03.2017, 15:57
Landungsbrücken in Hamburg. Foto: Christian Charisius/Archiv
Landungsbrücken in Hamburg. Foto: Christian Charisius/Archiv dpa

Hamburg - Befürchtet wurde es seit Monaten, jetzt scheint es Gewissheit zu geben. Der seit dem 7. Januar vermisste Abteilungsleiter beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, Timo Kraus, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit tot. Ein Leichnam wurde am Donnerstag aus der Elbe in Höhe des Museumsschiffs Cap San Diego geborgen. Eine erste Identifizierung in der Rechtsmedizin habe bestätigt, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den vermissten HSV-Manager Kraus handele, teilte die Polizei mit. Beim Toten wurde auch ein auf Kraus ausgestellter Personalausweis gefunden.

Eine optische Identifizierung ist schwierig, weil eine Leiche durch den wochenlangen Verbleib im Wasser stark entstellt ist. „Kleidung und Ausweis stimmen überein. Restzweifel bleiben aber. Eine zu 100 Prozent sichere Identifizierung wird am Freitag stattfinden”, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Dann sollen Zahnarzt-Unterlagen mit dem Gebiss des Toten verglichen und ein DNA-Test vorgenommen werden.

Der Merchandising-Chef hatte am 7. Januar mit Kollegen und Freunden in einem Brauhaus an den Hamburger Landungsbrücken gefeiert und soll vor Mitternacht im angetrunkenen Zustand von Mitarbeitern in ein Taxi gesetzt worden sein. In seinem Heimatort Buchholz in der Nordheide ist er aber nie angekommen. Ermittlungen erbrachten, dass sein Handy nach Mitternacht erneut an den Landungsbrücken lokalisiert worden war. Anschließend sei es jedoch ausgeschaltet gewesen. Kraus war wahrscheinlich zu den Landungsbrücken zurückgekehrt.

Der angeblich dunkelhäutige Taxifahrer, der den Mann gefahren haben soll, hatte sich trotz Aufrufs nicht gemeldet. Die Polizei hatte eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt. Hinweise blieben dennoch aus.

Die Polizei ging schon damals von einem Unfall aus. Ein Spürhund hatte drei Tage später in der Nähe der Landungsbrücken die Witterung des Merchandising-Chefs aufgenommen. Die Polizei vermutete schon damals, dass der 44-Jährige in der Nacht bei Nebel und Eisglätte von dem Ponton der Brücke 1 in die Elbe gestürzt sein könnte.

Daraufhin waren am Folgetag 18 Taucher eingesetzt worden, um den Bereich der Elbe zwischen Überseebrücke und Museums-Segelschiff „Rickmer Rickmers” sowie an den Pontons abzusuchen. Gefunden wurde damals nichts. (dpa)