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Karriere-Ende Karriere-Ende: Fußballer oft unzureichend vorbereitet

05.03.2008, 16:50

Jena/dpa. - Fußballspieler der Regionalliga kommen nach demEnde ihrer Sportler-Karriere beruflich oftmals ins Straucheln. Etwajeder fünfte Spieler finde überhaupt keinen Einstieg in denArbeitsmarkt und sei zumindest vorübergehend von Sozialleistungen wieHartz IV abhängig, so das Zwischenergebnis einer Studie vonSportökonomen der Universität Jena. Zwar sei sich ein Großteil derSpieler des Problems bewusst, doch würden nur wenige etwa durchWeiterbildungen vorsorgen, sagte Professor Frank Daumann vom Institutfür Sportwissenschaft am Mittwoch. Für die Studie wurden bisherbundesweit mehr als 30 Spieler, Trainer und Manager von neun Vereinenin Tiefeninterviews befragt.

Viele Spieler erhofften sich nach dem Ende ihrer aktiven Fußball-Karriere einen Job als Trainer oder Manager. Doch nur ein Bruchteilvon ihnen komme in den Vereinen unter. Nach Angaben Daumanns dauertder Einstieg ins Berufsleben im Schnitt etwa 18 Monate. Zwar hättenviele eine Ausbildung oder zumindest das Abitur absolviert, dochseien sie nach 10 bis 15 Jahren als hauptberuflicher Fußballer meistden Anforderungen ihres ursprünglichen Berufes entwachsen, sagte seinMitarbeiter Benedikt Römmelt. Zwar gebe es das Problem auch beiSpielern der höheren Ligen, doch würden diese höher entlohnt undkönnten so finanziell besser für die Zeit nach der Fußball-Karrierevorsorgen.

Nach Ansicht der Initiatoren der Studie sollten Vereine, Verbändeund Sponsoren vor allem jungen Spielern neben der sportlichen aucheine berufliche Perspektive bieten. Dazu zählen sie Anregungen zurKarriereplanung und Informationen zu Weiterbildungsangeboten.

Die Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit der HamburgerUnternehmensberatung Thielbeer Consulting erstellt wird, soll in dennächsten Wochen fortgesetzt werden. Ziel sei es, Spieler, Trainer undManager von mehr als 30 Regionalligavereinen zu befragen.