Kanu Kanu: Dittmer & Co. bestehen vorolympische Prüfung
Duisburg/Tenero/dpa. - Zwar darf der Deutsche Kanu-Verband (DKV) nach fünf von zehn möglichen Siegen in den olympischenBootsklassen auf reichlich Edelmetall in Peking hoffen, aber Klarheitüber die Flotte besteht noch nicht. «Nach den zwei Weltcups in einerWoche sind die Sportler etwas müde, und dennoch waren die Ergebnissebesser als vor vier Jahren vor den Spielen in Athen. Wir könnenberuhigt in die Peking-Vorbereitung gehen», sagte DKV-SportdirektorJens Kahl.
Der Kölner Max Hoff im Kajak-Einer löste über 1000 Meter eines derwenigen noch freien Olympia-Tickets, bei der Vergabe der Herren-Startplätze im Kajak-Einer über 500 und im Kajak-Zweier über 1000Meter machten kranke Athleten DKV dagegen einen Strich durch dieRechnung. «Die Duelle, auf die es hier ankam, haben nichtstattgefunden. Aber jetzt werden wir keine Schnellschüsseunternehmen», sagte Kahl, der für zehn Disziplinen an diesem Montageinen Nominierungsvorschlag einreicht.
Wegen Krankheit musste Jonas Ems (Essen) die Konkurrenz des Kajak-Einers über 500 Meter ebenso sausen lassen wie Rupert Wagner (Essen)den Kajak-Zweier-Wettbewerb mit seinem Partner Andreas Ihle(Magdeburg). Die Konkurrenten, Torsten Lubisch (Berlin) sowie NormanZahm/Marcus Groß (Essen/Berlin), meldeten als Dritte Olympia-Ansprüche an.
Die Entscheidung fällt Ende Juni im Trainingslager in Kienbaum miteinem Ausscheidungsrennen. Danach soll feststehen, welche 17 bis 19Athleten in Peking bis zu acht Medaillen einfahren sollen. Dittmerund die anderen sechs noch aktiven Athener Goldmedaillen-Gewinnerhaben ihr Ticket schon seit einer Woche in der Tasche. «Ein Zweiterund ein erster Platz hier in Duisburg sowie die Ergebnisse vor einerWoche in Ungarn zeigen, dass ich auf dem richtigen Weg bin und gut inder Vorbereitung liege. Das lässt mich hoffen für Peking», sagteDittmer vor seinem Olympia-Abschied.
Auch die Potsdamerin Fanny Fischer präsentierte sich in glänzenderForm. Die Nichte der nicht mehr aktiven Rekord-Olympionikin BirgitFischer paddelte im Kajak-Zweier über den halben Kilometer mit NicoleReinhardt (Lampertheim) ebenso zum Sieg wie als Schlagfrau mit demKajak-Vierer. In diesem Vierer und im Einer erkämpfte sich auch diedreimalige Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin zwei Siege.
Bei den Herren waren Ronald Rauhe/Tim Wieskötter über 500 Meter imKajak-Zweier wieder einmal zu schnell für ihre Herausforderer. Dazugab es in den olympischen Klassen zwei zweite und zwei dritte Plätzegegen die nicht vollständig vertretene internationale Konkurrenz.Wegen des Ausfalls von Christian Gille war kein Canadier-Zweier amStart; der DKV kämpfte nur in 10 von 12 olympischen Klassen um dieSiege.
Nach dem Besuch bei seinen erfolgreichsten Sommer-Olympionikensagte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes(DOSB): «Ich hoffe, dass alle bis Peking gesund sind oder bleiben.»Der Fecht-Olympiasieger sah «die DKV-Flotte bereit für die Spiele».