1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Kanu: Kanu: Alte Stärke mit neuem Bootshaus

Kanu Kanu: Alte Stärke mit neuem Bootshaus

Von Frauke Sievers 01.10.2010, 15:22

Magdeburg/dpa. - Die Kanu-Abteilung des SC Magdeburg steht fürjahrzehntelange Tradition. Seit den 60er Jahren waren Paddler aus demBördeland stets bei Olympischen Spielen vertreten, meist kehrten siemit Edelmetall heim. Nun wurde der Grundstein für das neueMagdeburger Kanu-Bootshaus gelegt. Damit soll der großen Traditionwieder zu alter Stärke verholfen werden. Insgesamt berappen Bund,Länder und Stadt 2,4 Millionen Euro. Für Sportler und Verantwortlichedes Vereins geht ein langersehnter Traum in Erfüllung. Zugleichbedeutet der Neubau aber auch den Abschied von Altbewährtem.

«Ich bin seit 1972 in Magdeburg. Ein bisschen Wehmut ist schondabei, wenn man hier groß geworden ist», sagte Eckhard Leue,Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele von 1980. An dem altenBootshaus hingen für ihn viele schöne Erinnerungen. Als Trainer freuter sich aber über die richtungsweisende Entscheidung. «DieBausubstanz hat in den vielen Jahren gelitten. Außerdem werden sichdie Kapazitäten mit einem Kraft- und Gymnastik-Raum deutlichverbessern», erklärte Leue. Im September nächsten Jahres soll dasGebäude eingeweiht werden. Bis dahin müssen die Kanuten mit denRuderern zusammenrücken.

«Die Bootshallen und der Kraftraum waren viel zu klein. An diesanitären Anlagen möchte ich gar nicht denken. Die wären bei jedemHoteltest durchgefallen», beschrieb Andreas Ihle, Kajak-Olympiasiegervon 2008, den miserablen Zustand. Umso größer die Erleichterung, dasssich endlich etwas ändert. «Ich hoffe, dass sich das auch auf dieErgebnisse auswirkt», meinte der 31-Jährige, der selbst noch einmaldie Olympischen Spiele 2012 anpeilt.

Sein Sieg bei den Spielen in Peking in Kombination mit demOlympia-Gold der Magdeburgerin Conny Waßmut hatte entscheidend dazubeigetragen, die Mittel für den Bau zu bewilligen. «Die Sportlerhaben es sich verdient. Sie sind ein Aushängeschild der Stadt»,begründete Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper den genehmigtenZuschuss. Zugleich werde der Grundstein für neue Generationen gelegt.

Auch aufseiten des Vereins ist die Erleichterung riesig. «Wirhaben hier hervorragende Bedingungen in der Leichtathletik, imRudern, Handball und Schwimmen. Mit dem Bau des neuen Bootshausesschließt sich der Kreis», freute sich SC Magdeburgs VizepräsidentRené Bethke. Er hofft, dass die Kanuten dadurch neue Motivationbekommen, weiter auf der Erfolgsspur zu paddeln. In einer Zeit, inder immer mehr Länder auf dem Sportweltmarkt auftauchen und dieDichte zunehmend größer wird, sei es auch angesichts desdemografischen Wandels schwer, junge Leute für den Spitzensport zubegeistern.