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Kampfsport Kampfsport: Ein ordentlicher Charakter als Eintrittskarte akzeptiert

Von THOMAS TOMINSKI 03.12.2008, 14:55

MÜHLANGER/MZ. - Grob ins Deutsche übersetzt heißt Tong-Il Moo-Do "vereinigte Kampfkunst". Es sei keine Stilart, wie Schwarzgurt Kay Oliver Jagdmann aus Abtsdorf ausdrücklich betont, sondern ein offenes System, dessen Weiterentwicklung von anderen Kampfkünsten (Hapkido, Kendo) beeinflusst werde.

Der 27-Jährige kam vor elf Jahren mit dem Tong-Il Moo-Do in seinem Heimatort in Berührung und weiht am Donnerstag 40 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Sporthalle Mühlanger dreimal wöchentlich in die Geheimnisse des 1979 in Südkorea entstandenen offenen Systems ein. Die Erfolge können sich sehen lassen. Bei den Weltmeisterschaften in Seoul (November 2008) belegte die Mannschaft der Kampfkunstschule Yushinkan - das Team bildeten Sportler aus Leipzig und Mühlanger - den zweiten Platz hinter einer Shaolin-Truppe aus China, Jagdmann erkämpfte Silber in der Disziplin Kampf. Rückblickend: "Gold hat mein Kumpel Felix Degen geholt. Den Sieg habe ich ihm von Herzen gegönnt. Von unserem Finaleinzug waren wir beide überrascht." Lehrer Kai-Uwe Schulze erhielt in Seoul für seinen Beitrag zur Entwicklung des Tong-Il Moo-Do in Deutschland die Auszeichnung "Award of Excellence".

Nach der Rückkehr aus Südkorea fuhr Jagdmann mit sieben seiner "Azubis" zur Gürtelprüfung nach Leipzig. Nach erfolgreicher Absolvierung aller Anforderungen schnüren nun Lisa Maria Blosat, Jasmin Brachwitz, Michael Mateus, Sven Markgraf, Jürgen Rettel, Klaus Markgraf und Thomas Fredrich einen neuen Gurt am Kampfanzug zusammen. Der 27-Jährige ist stolz auf seine Eleven. "Aufgrund des offenen Systems werden die Prüfungsanforderungen sowie die Schwerpunkte ständig verändert. Es ist schon kompliziert."

Aus Sicht des gelernten Orthopädie-Schumachers sei es vor allem wichtig, bei Interesse am Tong-Il Moo-Do einen "ordentlichen Charakter" mitzubringen. Kurzhaarschnitt-Träger mit Springerstiefeln erhalten von Jagdmann persönlich die Rote Karte. Schmunzelnd: "Selbst wenn sie am Anfang keine Stiefel tragen, bekomme ich schnell mit, was es für Typen sind. Die haben hier keine Chance."

Die Trainingszeiten in der Turnhalle Mühlanger: montags ab 17 Uhr (U 12), ab 18 Uhr (Ü 12); donnerstags von 17 bis 18.30 Uhr (alle Altersklassen); samstags von 11 bis 12.30 Uhr (Spezialtraining).