1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Jugend forscht: Jugend forscht: Fleischfresser als Vegetarier

Jugend forscht Jugend forscht: Fleischfresser als Vegetarier

Von Holger Zimmer 07.03.2014, 19:21
Die Gymnasiasten Jette Sywall, Maxima Kummer, Oliver Brand und Chris Theile (von links).
Die Gymnasiasten Jette Sywall, Maxima Kummer, Oliver Brand und Chris Theile (von links). Marco Junghans Lizenz

Grosskorbetha/MZ - Man nehme einen Plastebehälter, die Verschlüsse von Active-O-2-Flaschen sowie Schläuche und fertig ist eine Hochwasserschutzanlage. So jedenfalls gingen es die beiden Zehntklässler des Großkorbethaer Freien Gymnasiums Oliver Brand und Chris Theile an und stellten ihre Erkenntnisse beim jüngsten Regionalausscheid für „Jugend forscht“ in Halle vor.

Ausgangspunkt war das Hochwasser des Vorjahres, das die Fünfzehnjährigen, die in Kriechau und Großkorbetha wohnen, fast hautnah erlebten. Beim Experimentieren stellten sie fest, dass bei einer bestimmten Wasserhöhe die Druckkraft ausreicht, um die Verschlussventile zu öffnen. Chris Theile sagt, dass man das Wasser letztlich dorthin umleiten könne, wo es keinen Schaden mehr anrichte oder wo es sogar zur Feldbewässerung gebraucht würde. Allerdings räumen die Jugendlichen ein, dass sie bis zum kommenden Jahr noch einiges nachbessern müssten, denn perfekt wäre natürlich, wenn man das Wasser unaufwendig auch auf höhergelegene Flächen leiten könne.

Umerziehung einer „fleischfressenden“ Pflanze zur Vegetarierin

Mixima Kummer und Jette Sywall, die die fünfte Klasse des Gymnasiums besuchen, ging es um die Umerziehung einer „fleischfressenden“ Pflanze zur Vegetarierin. Mixima hatte nämlich zum Geburtstag eine Venusfliegenfalle bekommen. Da war die Idee naheliegend, im Vergleich dazu eine Kannenpflanze, die ebenfalls von Fliegen lebt, mit Obst, Gemüse, Banane und Mandarinen zu füttern.

Den Versuch über mehrere Wochen werteten die zwei Elfjährigen als Erfolg. Denn als sie die Blüten öffneten, die sie vegetarisch versorgt hatten, fanden sie keine Rückstände, „also hat die Pflanze alles verdaut“. Deren Blätter allerdings haben sich unansehnlich braun gefärbt. Die Gymnasiastinnen begründeten das nicht mit der Versorgungsumstellung und die Bad Dürrenbergerin Jette Sywall nannte einige negative Einflüsse wie die Nähe der Pflanze zu einer Heizung, eine unzureichende Wasserversorgung, die Fütterung ohne Pinzette und die Tatsache, dass einige Klassenkameraden der Blüte nebenbei Schulkreide zugeführt hatten.

Maxima Kummer hat zu Hause aber nicht nur eine Venusfliegenfalle, sie interessiert sich auch sonst für Pflanzen der besonderen Art und mag Orchideen, aber ebenso das Spielen auf verschiedenen Instrumenten. Sie könnte sich durchaus vorstellen, mal Biologielehrerin zu werden. Jette hingegen mag Katzen, möchte beruflich vielleicht mal etwas mit Tieren tun, aber auch Lehrerin zu werden, hält sie für realistisch. Ob die Mädchen ihre Forschungen weiterführen, steht noch nicht fest, weil nach dem Wechsel von der Grundschule zum Gymnasium das zu bewältigende Schulpensum groß sei.