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Italien Italien: Ponza besticht durch Einsamkeit

Von Carola Frentzen 12.04.2005, 13:41

Ponza/dpa. - Wegen ihrer Schönheit, dem betörenden Blumenduft und den herrlichen Aussichten wird die Insel Ponza auch «das Capri Roms» genannt. Ponza, die größte Insel des Pontinischen Archipels, blieb vom Massentourismus bisher weitgehend verschont.

Das nur acht Kilometer lange Eiland liegt südlich von Rom mitten im offenen Meer und ist umringt von den noch kleineren Inseln Ventotene, Zanone, Palmarola und Santo Stefano. Kaum jemand außerhalb Italiens weiß, dass nicht nur Kampanien und Apulien, sondern auch die Region Latium mit türkisfarbenem Wasser gesegnet ist. Ponza besticht durch weiße Buchten, wohlduftende Mittelmeer-Macchia, traditionelle Fisch- und Getreidegerichte und durch Einfachheit.

Wenn alljährlich Ende August die zahlreichen Luxus-Yachten ihre Anker lichten, spürt man das besonders deutlich. Was bleibt, sind bunte Fischerboote, gemütliche Fisch-Restaurants, stille und grandiose Naturspektakel. «Zwischen Bougainville und Explosionen von Ginster verliere ich mich in der Schönheit dieser Sonnenuntergänge und finde auf der Erde mein Paradies», beschrieb der italienische Lyriker und Literaturnobelpreisträger Eugenio Montale einmal den Charme Ponzas. Ponza gehört zu den Lieblingszielen der Römer.

In der Hauptsaison im Sommer ist die Insel hauptsächlich von jungen Urlaubern bevölkert. Dann gibt es Amore, Konzerte und Musik am Strand, und nachts wird in der Diskothek «Covo Nord Est» bis zum Morgengrauen durchgetanzt. Erst im September wird alles schlagartig anders. Dann kommen die Taucher und Wanderer, die Naturfreunde und Feinschmecker. Die zahlreichen Strände aus Sand, Kies oder Felsen sind plötzlich menschenleer - und machen ihren romantischen Namen wie «Cala del Core» (Herzbucht) alle Ehre.

Wer morgens mit dem Boot zum nur über Wasser erreichbaren Frontone-Strand fährt, hat die hübschen balinesischen Riesen-Kissen zum Sonnen, die schattigen Bars und das kristallklare Wasser fast ganz für sich alleine. Wo im August allabendlich House und Hip Hop dröhnen und das Ponza-Volk tanzt, lassen plötzlich Lieder von James Taylor und Tiziano Ferro die Sonnenanbeter ins Träumen geraten.

Ponza hat auch geschichtlich viel zu bieten. Schon Homer ließ die Insel ins Reich der Poesie eingehen - in der «Odyssee» lockte die Zauberin Circe Odysseus auf die Insel Eea, wie der griechische Name für Ponza lautet. Im Jahr 537 wurde Papst Silverio auf das Eiland verschleppt, wo er kurze Zeit darauf starb. Noch heute gilt San Silverio als Schutzpatron Ponzas.

Den schönsten Ausblick bietet der 283 Meter hohe Monte La Guardia. Ratsam ist auch ein Besuch der Nachbarinseln: Die Eilande Ventotene und Palmarola sind Taucherparadiese, in denen die Urlauber durch glasklares Wasser in Grotten und Höhlen schwimmen können.

Informationen: Italienisches Fremdenverkehrsamt, Kaiserstraße 65, 60329 Frankfurt (Kostenloses Broschüren-Tel.: 00800/00 48 25 42)