Irre Rekorde, verrückte Sportler Irre Rekorde, verrückte Sportler: Schussfahrt-Rückwärts zum Weltrekord

Hamburg/dpa. - Da werden die Alpen glüh'n. 55 555 MeterSchussfahrt auf zwei Pisten und in zwei Ländern - und das alles in 24Stunden: Für Extrem-Skifahrer Christian Flühr ist der alpineSturzflug trotz der unglaublichen Zahl keine Schnapsidee, sondern einernst gemeinter Weltrekord-Versuch. «Das ist eine komplett neueHerausforderung, die ich meistern möchte», sagte der 35-Jährige vordem Sport-Spektakel, das am 13. Januar 2009 punkt 9.00 Uhr amKössener Unterberghorn startet. Gelingt das «Projekt 55 555», hatFlühr den bestehenden Weltrekord eines Österreichers um rund 7000Höhenmeter verbessert.
Wenn die Alpengipfel in der Dämmerung verblassen, wird der mutigeMann zum Grenzgänger: Flühr zieht von Tirol nach Bayern weiter, dortrast er als «Nachtexpress» am Hocheck in Oberaudorf talwärts. Zwarkann er dann nur rund 300 Höhenmeter pro Fahrt «machen» - dafür istdie Piste aber taghell erleuchtet. Beide Skigebiete liegen in derNähe Kufsteins und nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Flührwill das Dutzend voll machen, elf Weltrekorde hat der in Oberhausengeborene 1,90-Meter-Mann schon aufgestellt. Seit 2004 ist er nacheigenen Angaben «Profi-Sportler», wohnt jetzt in Obermaiselstein imAllgäu.
So richtig normal läuft es auch bei Thomas Dold nicht: Ganzschnell rückwärts oder sprunghaft gen Himmel - der StuttgarterTreppen-Sprinter hat in diesem Jahr zum dritten Mal hintereinanderden «Empire State Building Run Up» gewonnen. Bei seinem Hattrickstürmte der Wirtschaftsstudent die 86 Stockwerke und 1576 Stufen in10 Minuten und 10 Sekunden empor - persönliche Bestzeit.
Vom «Empire-Weltrekord», den der Australier Paul Crake seit 2003mit unglaublichen 9:33 Minuten hält, darf der Schwabe weiter träumen.Kein Problem: Denn etliche Weltrekorde in einer ganz anderen Spartesind für ihn längst Realität. In der Freak-Disziplin Rückwärtslaufenist Thomas Dold gleich auf sechs Strecken der schnellste Mann derWelt. Schon zum fünften Mal verbesserte er am 13. Juli in Nußloch dieTop-Zeit über 1000 Meter (3:20,09 Minuten); zudem hält er dieWeltrekorde über 400, 800, 1500 und 2000 Meter sowie über die Meile.
Mit 12 kam Hans Hahn einst ins Schwimmen, am 22. April 2008 wurdeer 100 und nochmals deutscher Meister sowie zweimaliger Senioren-Europameister. Danach erklärte der Hundertjährige aus Bad Salzungenseine aktive Laufbahn für beendet. Sein Thüringer «Landsmann» KurtBrauße macht dagegen weiter: Mit 73 Jahren ist der Suhler der ältesteaktive deutsche Skispringer.
Für den (inoffiziellen) «Weltmeister-Weltrekord» kann sich JanaMaisel nichts kaufen: 54 WM-Titel hat die Geraerin bisher «geangelt»;die erfolgreichste Casting-Sportlerin der Welt wurde bereits 1996 vomdamaligen Bundespräsidenten Roman Herzog mit dem SilbernenLorbeerblatt geehrt. Weitere sechs WM-Goldmedaillen holte sich dieüberragende Turnieranglerin in diesem Jahr in Krakau ab - auchkünftig wird die Thüringerin sicher nicht im Trüben fischen.
Bob und Rodel gut - vor allem verdammt schnell. Von denvorolympischen Testrennen im kanadischen Whistler wurden aus beidenLagern Tempo-Rekorde gemeldet: Der junge Österreicher Manuel Pfisterraste auf seinem Rennschlitten mit knapp 149 km/h durch die Eisrinne.Und auch die Bobpiloten erreichten auf der Hochgeschwindigkeitsbahnfast 150 Stundenkilometer.