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Interview Interview: McLaren-Mercedes-Pilot: David Coulthard

Von Andrea Wimmer 13.07.2001, 14:18

Silverstone/dpa. - dpa: Ihr Rückstand auf Michael Schumacher ist riesengroß geworden.Schauen Sie sich die Punktestände lieber nicht an?

Coulthard: «Ich schaue nie, das habe ich früher auch nicht getan.Wichtig ist die Leistung auf der Strecke. Ich weiß zwar jetzt, dassich 31 Punkte Rückstand habe, weil ich oft darauf angesprochen werde.Ich kann nur versuchen, an diesem Wochenende das Beste zu geben. Wirversuchen das ganze Jahr, 100 Prozent zu geben.»

dpa: Silverstone war oft kein gutes Pflaster für MichaelSchumacher, aber ein sehr erfolgreiches für Sie. Was macht Sieoptimistisch, hier zum dritten Mal in Folge gewinnen zu können?

Coulthard: «Diese Strecke ist der in Magny-Cours in mancherHinsicht ähnlich. Wir waren in Magny-Cours konkurrenzfähig. Leiderhabe ich dort einen Fehler gemacht.»

dpa: Ist der Titelkampf entschieden, wenn Schumacher hier wiedergewinnt und Sie nicht punkten sollten?

Coulthard: «Das Spiel ist erst vorbei, wenn es zu Ende ist. Alleskann passieren. Mein Ziel ist immer das selbe, egal wie viele Rennenin diesem Jahr noch sind. Wenn ich den Titel nicht hole, werde ichnicht dastehen und jammern: 'Oh Gott, die WM ist weg.' Das Ziel warimmer, Rennen zu gewinnen. Das werde ich weiter versuchen.»

dpa: Aber der mögliche Titel muss Sie doch beschäftigen.

Coulthard: «Das tut er. Wenn ich sage, ich denke nicht an denTitel, soll das nicht heißen, dass er mir egal ist. Nur, ich denkenicht jeden Morgen 'Titel, Titel, Titel'. Ich fahre seit 19 JahrenRennen. Ich möchte Weltmeister werden. Meine Leistung in der Formel 1hat gezeigt, dass ich auf höchstem Niveau fahre und gegen Championsgewinnen kann. Da ist es logisch, dass ich eine WM gewinnen kann.Aber ich betone das nicht. Ich glaube, dass es passieren wird. DieFrage ist nur, wann.»

dpa: Wäre es eine besondere Genugtuung, Ihren Rivalen MichaelSchumacher endlich im Titelkampf schlagen zu können?

Coulthard: «Generell beneide ich niemanden um seinen Erfolg. Ichbewundere Michaels Erfolg oder Mikas Erfolg. Ich denke nicht: 'Warumtritt Michael nicht zurück, das würde mein Leben erleichtern.' Wennich ein einfaches Leben wollte, würde ich etwas anderes machen.»

dpa: Sie können als erster Pilot seit Jim Clark Silverstone dreiMal in Folge gewinnen. Sind Ihnen solche Statistiken wichtig?

Coulthard: «Normalerweise sind mir Statistiken nicht wichtig. Aberhier ist es anders. Mir ist sehr wichtig, dieses Rennen zu gewinnen.»

dpa: Fahren Sie auch im nächsten Jahr für McLaren? Coulthard: «Ich denke, die beste Option für mich ist, beiMcLaren-Mercedes zu bleiben. Wenn man es logisch betrachtet, gibt eskeinen Grund, warum das Team etwas ändern sollte.»

dpa: Würde es Ihnen im Titelkampf nicht helfen, wenn diese Dingeschon geklärt wären? Im Vorjahr hat Ihnen die Verlängerungoffensichtlich Auftrieb gegeben?

Coulthard: «Das war eine andere Situation. Da war meine Leistungnicht so stark wie in diesem Jahr. Ich habe diese Unsicherheiten indiesem Jahr nicht mehr. Ich glaube an mich und an das Team.»

dpa: Stören Sie die Spekulationen um Ihren Kollegen Häkkinen oderberührt Sie das nicht?

Coulthard: «Das berührt mich. Denn ich möchte, dass Mika meinTeamkollege bleibt. Ich möchte nicht, dass sich etwas ändert. Aberich möchte nicht in die Gerüchteküche hineingezogen werden.»