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Indianer Indianer: Abwechslungsreicher Urlaub bei den Ureinwohnern Nordamerikas

Von Ditmar Hauer 17.03.2004, 11:52
Ein Totempfahl, aufgenommen in British Columbia (Foto undatiert). In Bayern gibt es einen Reiseveranstalter, der sich kulturelle Touren zu den indianischen Ureinwohner Nordamerikas zum Programm gemacht hat. Allen Ureinwohnern gemein ist ihre Verbundenheit mit der Natur, den grünen Wäldern, weiten Prärien und klaren Seen als Herzstück des Lebens. Bertram Postner, Unternehmensgründer von "Indianerreisen - American Indian Travel Center" und von Beruf Geograf, hatte schon immer ein Faible für die indianische Kultur. "Unsere Gäste sollen einen authentischen Einblick in den Spirit dieser Kulturen, diese ethnische Vielfalt an Traditionen, religiösen Riten und Bräuchen erleben", erzählt Postner. (Foto: ddp)
Ein Totempfahl, aufgenommen in British Columbia (Foto undatiert). In Bayern gibt es einen Reiseveranstalter, der sich kulturelle Touren zu den indianischen Ureinwohner Nordamerikas zum Programm gemacht hat. Allen Ureinwohnern gemein ist ihre Verbundenheit mit der Natur, den grünen Wäldern, weiten Prärien und klaren Seen als Herzstück des Lebens. Bertram Postner, Unternehmensgründer von "Indianerreisen - American Indian Travel Center" und von Beruf Geograf, hatte schon immer ein Faible für die indianische Kultur. "Unsere Gäste sollen einen authentischen Einblick in den Spirit dieser Kulturen, diese ethnische Vielfalt an Traditionen, religiösen Riten und Bräuchen erleben", erzählt Postner. (Foto: ddp) ddp

Bad Bayersoien/ddp. - Reisen zu den Stämmen kann ganz anders sein. In Bayern gibt esjetzt einen Veranstalter, der sich auf kulturelle Touren zu denindianischen Ureinwohner Nordamerikas spezialisiert hat. BertramPostner, Unternehmensgründer von Indianerreisen – American IndianTravel Center und von Beruf Geograf, hatte schon immer ein Faible fürdie indianische Kultur und schrieb sogar seine Doktorarbeit zum Thema«Tourismus auf Indianerreservaten». Mit viel Engagement gestaltete erein Produkt, wie es vorher nicht auf dem deutschen Markt zu findenwar. «Unsere Gäste sollen einen authentischen Einblick in den Spiritdieser Kulturen, diese ethnische Vielfalt an Traditionen, religiösenRiten und Bräuchen erleben“, sagt Postner.

Mit der Ankunft der Europäer auf dem amerikanischen Kontinentprallten zwei unterschiedliche Welten aufeinander: die Indianer mitSystemen, die frei von materialistischen Werten waren und aufüberlieferten Traditionen basierten und die Europäer, geprägt vonMaterialismus und Fortschrittsglauben.

Die Kultur der Ureinwohner galt in den Augen der Neuankömmlingeals Kuriosum, doch bis heute ist vor allem ihre Naturverbundenheitsprichwörtlich. »Weiße Amerikaner haben auch heute nur seltenInteresse an indianischer Kultur, während diese auf immer mehrEuropäer eine große Anziehungskraft ausübt“, so Postner. BesondersDeutsche gelten bei den Stämmen als kulturinteressierte, gutinformierte und respektvolle Besucher.

Das American Indian Travel Center arbeitet fast ausschließlich mitindianischen Gastgebern, Leistungsträgern und Veranstaltern zusammen.Allein in den USA leben mehr als 170 Stämme, in Kanada sind es mehrals 50. Abgesehen von wenigen panindianischen Erscheinungen wie demgroßen Zusammentreffen aller Stämme beim Pow-Wow, gibt es selbst beiin gemeinsamen Reservationen lebenden Völkern große kulturelleUnterschiede. Manche ehemals große Stämme wurden dagegen in alleWinde versprengt. Allen gemein ist aber ihre Verbundenheit mit derNatur - den grünen Wäldern, weiten Prärien und klaren Seen alsHerzstück des Lebens.

Die Reisen führen zu Völkern von der Eismeerküste in Kanada bis zuden wüstenähnlichen Gebieten in Texas und Arizona. Die Teilnehmerkönnen mit den Anishabe auf eine Kanutour gehen, mit den Inuit eineArktis-Expedition unternehmen, bei den Navajo eineSchwitzhütten-Zeremonie erleben oder mit den Seminolen Ausflüge durchdie Sümpfe Floridas unternehmen.

«Wir sind stets bestrebt, die Indianer am Tourismus partizipierenzu lassen“, betont Postner. Übernachtet wird im Tipi-Zelt, intraditionellen Hogan oder im Langhaus – ganz wie es der Tradition desjeweiligen Stammes entspricht. Und sollte mal eine Übernachtung imHotel stattfinden, dann ist auch dieses häufig in indianischemBesitz.

Während die Besucher im kanadischen Alberta auf Prärie-Indianertreffen, mit denen sie Reitausflüge über die Plains unternehmenkönnen, erwartet sie in der Provinz Ontario das Leben der Huronen imLanghaus. Außerdem gilt es, die über 7000-jährige Kultur undGeschichte der Anishnabai zu entdecken oder eine Bootsfahrt mit denInuit über das Eismeer zu unternehmen. Alle Angebote desVeranstalters können als Reisebausteine in eine Kanada- oderUSA-Reise integriert oder mit Flug direkt ab Deutschland gebuchtwerden.

Auf Vancouver Island im Westen Kanadas erleben Besucher dieHesquiaht First Nation am Ufer des Clayoquot Sounds. Besondersdeutlich werden die kulturellen Unterschiede zwischen der »weißen“und indianischen Bevölkerung bei Bootsausflügen im Zedernholzkanudurch fischreiche Gewässer, bei einem Naturausflug auf der Suche nachSeelöwen, Adlern und Walen oder zu Fuß durch den Regenwald.

Die Geschichte der Huronen erfahren Besucher bei einer Reise indie wunderschöne Landschaft an der Georgian Bay. Zum Programm gehöreneine Fahrt mit einem historischen Schiff, ein Traumfänger-Bastelkurs,spirituelle Erlebnisse beim Schamanen und ein Besuch der ehemaligenfranzösischen Mission Saint-Marie-among-the-Hurons, deren Geschichteaus dem Spielfilm «Black Robe“ bekannt ist. Bei denBlackfeet-Indianern wohnen die Gäste im Tipi, reiten mit ihrenGastgebern aus und kosten am Abend Büffelfleisch am Lagerfeuer.

»Fremd ist man als weißer Besucher bei den Stämmen nur zu Beginn“,verspricht Postner. Respektvolles Miteinander, gegenseitige Neugierauf Geschichten über die Vorfahren und das heutige Leben, bringen dieKulturen schnell einander näher.