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Im Spessart sind die Geister los

08.02.2010, 23:15

Hamburg/dpa. - «Die sind immer noch so hübsch und witzig, dass ein Remake unsinnig wäre.» Umso skeptischer war sie, als ihr das Drehbuch zum Film «Im Spessart sind die Geister los» vorlag. Aber bald schon atmete sie auf: «Das hier ist etwas sehr anderes.» Überprüfen können das die Fernsehzuschauer am Dienstag, wenn Sat.1 um 20.15 Uhr den Film von Regisseur Holger Haase zeigt.

Auch hier spukt es, auch hier geht es um ein Wirtshaus. Ein junger Witwer aus Berlin mit seinen zwei halbflüggen Kindern stellt sich dort ein, will es zu einem respektablen Fresslokal ummodeln. Wenn nur die Gespenster einer vor 400 Jahren hingerichteten Räuberbande nicht wären. Die versalzen buchstäblich jede Suppe. Zunächst. Dann jedoch - der zwölfjährige Filius hat ihnen eine kräftige Standpauke gehalten: «Ihr wollt gute Gespenster sein?» - mutieren sie zu ausgesprochen dienstbaren Geistern und helfen dem Wirt nicht nur beim Aufbau seiner Gaststätte, sondern auch beim Kampf gegen den arroganten Konkurrenten aus erlauchtem Haus.

Thomas Heinze spielt ihn; Pasquale Aleardi, der gerade sein jüngstes Musikalbum «Retrologie» vorgelegt hat, ist der Wirt. Ein zweites Mal nach «Erdbeereis mit Liebe» war er Partner von Annette Frier, die hier als kesse Kellnerin zwischen die Männer gerät.

Immer noch hat sie ein wenig mit der Enttäuschung zu kämpfen, dass ihre mit großem Ehrgeiz konzipierte Sat.1-Serie «Danni Lowinski» auf einen ungewissen Zeitpunkt verschoben wurde. Hier aber stand für sie eine Bombenrolle an, und von den Geistern war sie ganz begeistert.

Anders als der skeptischere Aleardi («Sicher gibt es Dinge hinter den Dingen, aber persönlich bin ich noch nie einem Geist begegnet») glaubt sie fest an Spuk und Gespenster: «Wir hatten selber mal einen Geist im Haus und machten erst den Fehler, ihn mit aller Tücke ver- treiben zu wollen. Aber nachdem wir nett zu ihm waren und ihm auch mal ein Schnäpschen hinstellten, lebte es sich eigentlich ganz gut mit ihm.»

Ebenso großen Spaß hatte sie mit den Kollegen: «Wir waren eine so richtige Bande Rampensäue.» Und auch Partner Aleardi, obgleich in der «seriösesten» Rolle des Films, fühlte sich in diesem Umkreis wohl. Allerdings haben die Schauspieler kräftige Konkurrenten. Einmal die mitreißenden Spezialeffekte, mit denen die Geister ins Leben gerufen werden. Da kommt so rasch keine noch so auftrumpfende Komödiantik mit. Und dann die landschaftlichen Schönheiten des schwelgerisch fotografierten Film-Spessarts.

Der liegt aber nicht im Spessart, sondern irgendwo in den neuen Bundesländern. Und die Innenaufnahmen wurden in der Spandauer Zitadelle gedreht. So ist denn Annette Frier noch nie im richtigen Spessart gewesen: «Nun muss ich aber unbedingt mal hin.»