Hygienekonzepte sollen Prostitution ermöglichen

Frankfurt/Main - Die Rotlicht-Betriebe in Frankfurt wollen ihre Wiedereröffnung trotz Corona-Pandemie erreichen. „Wir sind in der Lage, ein Hygienekonzept einzuhalten”, sagte Nadine Maletzki, Betreiberin des Laufhauses „Sex Inn” im Bahnhofsviertel am Donnerstag. Dazu gehöre Fiebermessen vor dem Einlass, die regelmäßige Desinfektion aller Flächen und sanitären Einrichtungen sowie Maskenpflicht. Sie könne dafür sorgen, dass Freier ihre Kontaktdaten angeben. „Ich kann auch die Ausweise verlangen”, sagte Maletzki. Seit 18. März müssen Prostitutionsstätten in Hessen wegen der Corona-Pandemie geschossen bleiben.
Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel habe eine Klage mehrerer Laufhäuser, an der sie auch beteiligt gewesen sei, abgelehnt. „Das ist völlig unverständlich”, sagte Maletzki. Andere Betriebe wie Restaurants seien schließlich auch wieder geöffnet.
Zugleich blühe die illegale Prostitution, auf dem Straßenstrich, in Wohnungen und in den Hotels. Sie habe ihr Haus bereits am 14. März geschlossen, seitdem gebe es keine Einnahmen mehr. „Rechnungen muss ich aber trotzdem bezahlen”, sagte Maletzki. „Wir wollen endlich ein Datum, an dem wir wieder aufmachen können, damit wir planen können.”
Maletzki hatte einen „Tag der offenen Tür” organisiert, um auf die Problemlage aufmerksam zu machen. An einem weiteren Standort in Frankfurt und anderen bundesweit waren ähnliche Aktionen geplant. In einem Laufhaus arbeiten die Prostituierten als Selbstständige, sie mieten dort ein Zimmer. Im „Sex Inn” berichtete die Prostituierte Anna, dass sie derzeit gar keine Einnahmen habe. Sie sei froh, dass sie in dem Laufhaus wohnen und essen könne. (dpa/lhe)