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Hintergrund Hintergrund: Organspende in Deutschland

17.05.2007, 14:37

Münster/dpa. - Deutschland ist für Organspenden ein Importland.Es fehlen Spenderorgane, und es fehlt an der Bereitschaft, Organe zuspenden. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland weit hinterLändern wie Spanien oder auch Österreich. Nur 15 Transplantationenauf eine Million Einwohner - das sind deutlich weniger als dasweltweit definierte Potenzial von 40 auf eine Million Einwohner.

Grundsätzlich geeignet für Transplantationen sind derzeit Niere,Lunge, Leber, Herz, Dünndarm und Bauchspeicheldrüse. Außerdem sindGewebetransplantationen möglich. Die erste Organtransplantation inDeutschland fand 1963 statt - eine Niere.

Voraussetzung für eine Organ-Entnahme für eine Spende ist nach demvor zehn Jahren verabschiedeten Transplantationsgesetz in Deutschlanddie Feststellung des Hirntodes. Mehrere erfahrene Mediziner müssendies diagnostizieren. Der Hirntod bedeutet: Organe arbeiten zwarnoch, aber die Hirnfunktionen sind vollständig ausgefallen. Damit isteine Wiederbelebung des Patienten medizinisch ausgeschlossen.

In Deutschland warten derzeit fast 12 000 Menschen auf eineOrganspende. Auf der Gegenseite gab es im vergangenen Jahr etwa 1250Spender mit 3580 Organen. Nach Angaben der Deutschen StiftungOrgantransplantation sterben in Deutschland täglich drei Menschen,deren Name auf der Empfänger-Warteliste für eine Organspenden steht.