Hintergrund Hintergrund: Millionen-Projekt am Nürburgring wird eingeweiht
Nürburg/dpa. - Der Nürburgring in der Eifel ist eine derberühmtesten Rennstrecken der Welt. Vor allem die mehr als 20Kilometer lange Nordschleife, die von der Formel 1 nicht mehrbefahren wird, bringt viele Piloten ins Schwärmen. Das erste Rennenauf dem Kurs wurde bereits 1927 ausgetragen. Drei Tage vor dem GroßenPreis von Deutschland wird am Donnerstag das Projekt «Nürburgring2009» eröffnet, mit dem sich die Traditionsstrecke zum ganzjährigenFreizeit- und Geschäftszentrum wandeln soll.
Insgesamt wurden mehr als 250 Millionen Euro in den Umbauinvestiert. Zwei Hotels, ein Feriendorf, ein Casino, eine Großraum-Disco, ein Kongresszentrum und ein Erlebnispark mit der angeblichschnellsten Achterbahn der Welt sollen Touristen und Unternehmen auchaußerhalb der Motorsport-Ereignisse an den Ring locken. Zur Eröffnungwerden der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) undEx-Tennisstar Boris Becker als offizieller Botschafter derRennstrecke erwartet. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone sagte seineTeilnahme am Festakt dagegen ab.
Die neue Ring-Arena für rund 5000 Zuschauer wird am Samstagabendmit zwei Kämpfen um die Box-Weltmeisterschaft eingeweiht.Mittelgewichtler Felix Sturm verteidigt seinen WBA-Titel gegen denArmenier Khoren Gevor. Der Schweriner Sebastian Zbik und derItaliener Domenico Spada kämpfen um die WBC-Mittelgewichts-Krone.
Das Großvorhaben «Nürburgring 2009» ist weiterhin umstritten, weilCDU und FDP ein «Millionengrab» zu Lasten des Steuerzahlers fürchten.Wegen der geplatzten Privatfinanzierung des Projekts trat derrheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) am Dienstagzurück. Bis zuletzt hatte die SPD-Landesregierung beteuert, dasGeschäft werde komplett über private Investoren abgewickelt. Nun sollsich auch die Staatsanwaltschaft mit der gescheiterten Finanzierungbeschäftigen.
Dennoch sei das Projekt abgesichert, betonte Regierungschef Beck.Mit dem Freizeitzentrums sollen in der strukturschwachen Eifel 500neue Arbeitsplätze entstehen. Pro Jahr hoffen die Betreiber aufzusätzlich 500 000 Gäste und 200 000 Übernachtungen.