Hertha BSC Hertha BSC: Gelungener Saisonstart und trotzdem keine Feierstimmung
Berlin/Düsseldorf/dpa. - Trotz des gelungenen Saisonstarts warMarkus Babbel nicht in Feierstimmung. «Ich bin mit der Leistungüberhaupt nicht zufrieden. Wir haben unheimlich schlampig gespielt»,befand der neue Trainer von Bundesliga-Absteiger Hertha BSC. Der 2:1(2:0)-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf bescherte den Berlinern mit zweiSiegen aus zwei Spielen zwar einen perfekten Einstand in der 2.Fußball-Bundesliga, doch wie ein Aufstiegsfavorit präsentierte sichdie neu formierte Mannschaft noch nicht. «Da ist spielerisch nochviel Luft nach oben», meinte Babbel.
Auch Manager Michael Preetz, der sich in seiner Geburtsstadt einendreitägigen Aufenthalt gönnte, sprach von einer «glücklichen Führung»und «einigen brenzligen Situationen». Preetz: «Ich war froh, dassnach 93 Minuten Schluss war. Aber es weiß jeder, dass wir viel besserFußball spielen können.»
Davon konnten sich auch die über 30 000 Zuschauer in der Esprit-Arena überzeugen. Denn nach einer engagierten Anfangsphase derDüsseldorfer fiel der Hertha-Führungstreffer durch Rob Friend (25.Minute) fast aus dem Nichts. Damit konnte der für 1,8 Millionen Euroverpflichtete Kanadier, der für Borussia Mönchengladbach in der 2.Liga einst 18 Treffer erzielt hatte, seine Torjäger-Qualitäten gleichunter Beweis stellen. Kurz darauf traf Valeri Domowtschijski zum 2:0,damit war die Partie im Prinzip gelaufen.
«Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt. Aber wir haben diePunkte souverän eingefahren», meinte Peter Niemeyer, der imdefensiven Mittelfeld eine überzeugende Vorstellung bot. «Wir hoffen,dass wir in der Stadt eine Euphorie auslösen können, und das klapptmit Siegen am besten», sagte der neue Hertha-Profi.
Für die zuvor in 20 Heimspielen unbezwungenen Düsseldorfer endetenicht nur eine stolze Serie. Zugleich wuchs die Erkenntnis, dass manmit der Leichtigkeit aus der Vorsaison und einer Wiederholung desnicht erwarteten vierten Tabellenplatzes nicht mehr unbedingt rechnenkann. «Damit müssen wir umgehen. Wir müssen aufpassen», warnteTrainer Norbert Meier.
Seine in der Substanz kaum verstärkte Mannschaft, die nun schondas dritte Pflichtspiel in Serie verlor, nahm erst nach demsehenswerten Anschlusstreffer von Neuzugang Wellington noch einmalFahrt auf - auch unterstützt von einer begeisterten Fan-Schar. Dochdie Berliner zeigten dem Aufsteiger des Vorjahres die Grenzen auf.«Hertha war cleverer. Die Effektivität war heute der Unterschied»,befand Meier. Für sein auf Rang 16 zurückgefallenes Team hat derExistenzkampf längst begonnen.