Hertha BSC Berlin Hertha BSC Berlin: Mit Kapitän Friedrich zu neuen Ufern

Berlin/dpa. - Kapitän Arne Friedrich bleibt an Bord und soll denHertha-Dampfer wieder in internationale Gewässer steuern. Mit derfrühzeitigen Vertragsverlängerung des Nationalspielers will derBerliner Fußball-Bundesligist seine ehrgeizigen Ambitionenuntermauern. Der Abwehrspieler, an dem unter anderem auchRekordmeister Bayern München interessiert gewesen sein soll, bleibtbis mindestens 2007 in der Hauptstadt.
Der neue Kontrakt des 25-Jährigen enthält noch zweiVerlängerungsoptionen. Sollten sich die Berliner in der Saison2006/2007 für den UEFA-Cup qualifizieren, bleibt der Abwehrspielerfür ein weiteres Jahr. Gelänge dann der Sprung in die ChampionsLeague, wäre Friedrich sogar bis 2009 an Hertha gebunden.
Ausschlag gebend für seine Zusage sei allein die sportlicheSituation gewesen, sagte Friedrich. «Ich habe hier eine sehr gutePlattform, um mich weiter für die Nationalmannschaft zu empfehlen.Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass hier etwas wächst», ergänzte der2002 aus Bielefeld zu Hertha gekommene Profi, der nach überstandenerVerletzung voraussichtlich am Samstag daheim gegen BorussiaMönchengladbach sein Comeback feiern kann.
Die Verhandlungen hatten sich insgesamt über drei Monatehingezogen. «Ich bin froh, dass ich das aus dem Kopf habe. Das hatmich schon belastet», gestand Friedrich am Dienstag, nachdem er aufder Mitgliederversammlung des Clubs am Montagabend noch nichtsverraten hatte. Hoeneß hatte sich die Verkündung des Coups bis zumSchluss seines Rechenschaftsberichtes aufgehoben, wollte den fast1000 Zuhörern aber noch keine Details nennen. «Ich freue mich vonganzem Herzen. Das ist ein Erfolg und eine Bestätigung für HerthaBSC», sagte er am Dienstag. Über die restlichen acht auslaufendenVerträge will Hoeneß erst im neuen Jahr sprechen.
Am Ziel für die aktuelle Spielzeit ändere sich nichts, um diejungen Spieler nicht zu sehr unter Druck zu setzten, erklärte Hoeneß,fügte aber an: «Wir wissen, dass wir für das kommende Jahr neue,höhere Ziele formulieren müssen.» Ob Hertha noch im Winter auf demTransfermarkt aktiv wird, ließ Hoeneß offen. Eine Verpflichtung desin Lyon spielenden, zwei Mal operierten Giovane Elber schloss erindes aus. Finanzielle Abenteuer werde sich der Club nicht leisten.
Kann er auch nicht: Die Schulden stiegen von 16,81 auf 18,95Millionen Euro, der Umsatz ging in der Vorsaison um fast zehnMillionen auf 59,5 Millionen Euro zurück. Das schwache sportlicheAbschneiden brachte laut Geschäftsführer Ingo Schiller allein vierMillionen Euro weniger Fernsehgelder. Andererseits sei der gesamteKader nach Abschreibungen nur noch mit 5,5 Millionen Euro bewertetund stelle damit ebenso eine Sicherheit dar wie das Vereinszentrum,in das Hertha zehn Millionen Euro investiert habe.