Heike Gabriel Heike Gabriel: Blitzkarriere in nur neun Jahren
Quedlinburg/MZ. - Lang ist die Liste ihrer Erfolge. Doch erst vor neun Jahren begann für die heute 19-jährige Heike Gabriel aus Quedlinburg die Karriere im Schwimmsport beim traditionellen SV Blau-Weiß Quedlinburg, der heute als Schwimmabteilung der TSG GutsMuths Quedlinburg angehört.
Angefangen hatte alles im Frühjahr 1993, als sich alle Eltern der Gabriel-Familien mit den Kindern Anja, Theresa, Victoria, Heike, Mario und Sven über eine eventuelle sportliche Betätigung nach dem Schulunterricht unterhielten.
Opa Ernst Gabriel, Sportlehrer und seit über 40 Jahren aus dem Boxsport als Aktiver und Trainer bekannt, bot den Kindern jeden Donnerstag für ein paar Stunden Spaß bei Sport und Spiel - Ballspiele, Sprungübungen und Staffelspiele u.a.
Bald zählten zur kleinen Trainingsgruppe der Gabriels zehn Jungen und Mädchen. Das Interesse bei den Kindern für den Sport wuchs und einige suchten sich ihre Sportarten aus. So z.B. Voltigieren Boxen, Tanz und Fußball. Heike dagegen war noch unentschlossen, konnte sich nicht recht entscheiden. Meistens begleitete sie ihren Bruder Sven zum Fußballtraining und zu Spielen, half ihm beim Packen der Sporttasche und war daher oft an seiner Seite. Erst als Oma Gisela ihr riet, sich im Schwimmsport zu versuchen, fand die damals zehnjährige Heike den Weg zu den Quedlinburger "Wasserratten". Und die Entscheidung war für sie richtig, das Schwimmen lag ihr also. Erfolge konnten gefeiert werden und es bestand für sie die Chance, an das Sportgymnasium des Magdeburger SC, Abteilung Schwimmen zu gehen. Am 1. September 1994 war es dann soweit.
Monate langen und harten Trainings sowie Wettkämpfe folgten. Zwei Jahre später die erste Bewährungsprobe bei den Deutschen Meisterschaften in Dortmund als Zwölfjährige. Silber über 100m-Schmetterling, Vierte über 100m-Freistil und Sechste über 200m-Lagen und im Vierkampf waren die Ergebnisse. Seither ist sie regelmäßig bei den Deutschen Meisterschaften dabei.
Aufgefallen ist sie aber beim ersten Titelgewinn über 200m-Schmetterling 1998 in Regensburg. Das brachte ihr die Berufung in den Jugendnationalkader des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) ein. Noch im selben Jahr startete sie beim Drei-Länder-Kampf in Genua (Italien), 1999 in Cambridge (England) und 2000 beim Sechs-Länderkampf in Grünstadt. Und für diese Erfolge wurde sie mit der Jugendländerkampfnadel des DSV ausgezeichnet.
Dann glänzte sie mit einer Siegesserie zwischen 1998 und 2002 - über 200m-Schmetterling war Heike in Deutschland nicht zu schlagen. Fünf Titel in Folge purzelten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Auch bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend und in der 1. Bundesliga stand sie auf dem Treppchen. Von 1996 bis 2002 erschwamm sie hier zweimal Silber und viermal Bronze. Danach startete sie bereits in Frauenbereich und holte bei den Kurzbahn-Titelkämpfen in Goslar ihre erste Bronzemedaillen über 100- und 200m -Schmetterling. Silber gab es 2003 in Hamburg bei den Deutschen Meisterschaften (50m, 200m-Schmetterling und zweimal 100m-Lagenstaffel). Danach unterliegt sie knapp der Europarekordlerin Anika Mehlhorn bei den Kurzbahnmeisterschaften in Gelsenkirchen. Das waren die letzten ihrer insgesamt 23 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen auf Lang-, Kurzbahn- Mannschaftsmeisterschaften. Damit gelingt ihr im Frauenbereich der Anschluss an die Deutsche Spitze.
Das soll noch nicht alles für die in Quedlinburg geborene Heike gewesen sein. Die Magdeburger Club-Schwimmerin, die zum Leistungskader des Vereins gehört, hat noch ein großes Ziel vor den Augen - die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Athen nächstes Jahr, wofür sie unzähligen Kilometer beim Training im Wasser hinter sich lässt und auf einen Erfolg hofft.