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Heike Drechsler Heike Drechsler: Startverzicht aus reiner Vorsicht

Von Frank Harnack 29.05.2001, 16:42

Dessau/MZ/fha. - Vor einem Jahr legte sie in Dessau den Grundstein zu ihrem Olympiasieg im Weitsprung, 2001 ist Heike Drechsler beim heute Abend stattfindenden Meeting "Anhalt 2001" nur Zuschauerin. Eine Verletzung, am Wochenende in Ingolstadt zugezogen, zwingt die 37-Jährige, auf der Tribüne Platz zu nehmen. "Natürlich ist das ärgerlich, aber es ist nicht zu ändern. Ich will kein Risiko eingehen", erklärte sie gestern bei einem Empfang von Sponsor Barmer. Eine Muskelverhärtung im Beuger ihres Absprungbeines, zugezogen beim Anlauf in Ingolstadt, lässt einen Start nicht zu. "Die Gefahr eines Muskelfaserrisses ist groß. Das weiß ich aus Erfahrung. Zehn Tage werde ich brauchen, um die Verletzung auszukurieren", sagte sie, und räumte ein, dass die Wettkämpfe im Mai vielleicht doch etwas zu zeitig angesetzt sind. Im Stadion wird sie heute Abend dennoch sein.

"Sie wird mit den Athleten einlaufen, ein Interview und Autogramme geben. Wir präsentieren dann eben eine Olympiasiegerin zum Anfassen", verspricht Cheforganisator Ralph Hirsch. Die Jenenserin freut sich vor allem auf ein Wiedersehen mit der Magdeburgerin Grit Breuer, der sie nach deren überstandener Operation beide Daumen drückt. Trainieren kann und wird Heike Drechsler trotz der Verletzung, nur auf Wettkämpfe verzichtet sie. Den nächsten wird sie erst im Juni in Helsinki bestreiten. Ihre Konzentration gilt jetzt den Deutschen Meisterschaften. Dort will Drechsler die Qualifikations-Norm (6,75 Meter) für die Weltmeisterschaft in Edmonton/Kanada springen und dann mit dem Ziel Medaille natürlich bei der WM auch starten.

"Ich fliege aber nur rüber, wenn ich gesund bin", stellte sie klar. Kanada interessiert sie vor allem aber als Land, zumal sie schon alles gewonnen hat und jeder Wettkampf für sie eine Zugabe ist. "Ich war nur mal kurz in Toronto", erinnerte sie sich. Ihr Karriereende plant sie für kommendes Jahr, die Europameisterschaft in München 2002 kann dann der letzte große Höhepunkt für sie werden.