1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Handwerker- und Gewerbeschau in Oranienbaum: Handwerker- und Gewerbeschau in Oranienbaum: Das Bekenntnis eines Wörlitzer Mittelständlers

Handwerker- und Gewerbeschau in Oranienbaum Handwerker- und Gewerbeschau in Oranienbaum: Das Bekenntnis eines Wörlitzer Mittelständlers

Von Claus Bernd Fiebig 24.06.2001, 12:52

Oranienbaum/MZ. - Die Restaurierung sei eine Winterarbeit gewesen. Der Oranienbaumer Kunde, dem das historische Stück gehört, hole es vom Markt ab, kündigte Graul an. Und da klang wohl etwas Wehmut mit, sich vom Hochrad trennen zu müssen.

Es war der Tag der Fachleute, die wie Graul handwerkliches Können bewiesen oder vor Ort zeigten. Heike Melchert aus Horstdorf und ihr Mann Ingo taten dies mit Natursteinarbeiten. Vogeltränke mit Eidechse, eine Hausnummer, Uhren und vieles andere aus hartem Material zogen die Blicke auf sich. Das schaffte auch ein Gräfenhainichener Minibagger der Abbruch- und Recyclingfirma Huth, der sich im Sandkasten-Einsatz befand. Die Maschine, die unter anderem für Pflasterarbeiten benötigt wird, fand besonders bei den Kindern Interesse. Sie durften mit dem Bagger "arbeiten". So zum Beispiel die fünfjährige Laura. Geschäftsführer Matthias Rätz half ihr, mit der Technik sogar einen Ball in einen Eimer zu schaufeln.

Der Oranienbaumer Pocha Service lockte mit einem Scheibenputzwettbewerb und seinem teuflischen Maskottchen alle kleinen Saubermänner. Erwachsene, die Beratung in Sachen Wohnungsrenovierung benötigten, fanden bei der Dessauer Glasermeisterin Sabine Elß, bei der Renovierungsfirma Portas, die auf Türen, Treppen und Küchen spezialisiert ist, und auch beim Gohrauer Ralph Thierbach, der Pflaster- und Trockenbauarbeiten durchführt, Denkanstöße. Die Wörlitzer Tischlerei Holger Schalk und das Treppenbauunternehmen König & Henze aus Ora nienbaum hatten unter anderem ganz aktuelle Gesellenstücke ausgestellt, die belegten, dass hiesige Meister der Jugend viel Wissen und Können mit auf den künftigen Berufsweg geben.

Den richtigen Tipp, von vielleicht weiter steigenden Heizölpreisen verschont zu bleiben, gab es beim Oranienbaumer Georg Klawikowski. Denn zu seinem Angebot gehören Holzpellet-Öfen. Das Brennmaterial ist relativ preiswert und umweltfreundlich. Steffen Froehlich, ebenfalls in der Barockstadt zu Hause, warb für die Sonne als Wärme- und Stromlieferant. In seinem Angebot: Komplette Süd-Dacheindeckungen. Der Quadratmeter kostet nicht ganz 350 Mark. Gefördert mit die Sache mit 250 Mark. Der Oranienbaumer Holger Zientek bot sich als Vermittler von Naturbauhäusern an, die für Mensch und Umwelt gut sind. Wer die Sonne vor allem pur auf der Haut mag, war beim Reisebüro von Peter Zimmermann an der richtigen Stelle.

Die Oranienbaumer Buch- und Offsetdruckerei von Klaus-Dieter Vorweg, die den Gräfenhainicher Generalanzeiger herstellt, das Wirtschaftsförderungsamt Anhalt-Zerbst und viele weitere Aussteller und Ansprechpartner waren auf dem Markt präsent. Dies zur Freude der Besucher, wenn sie denn nicht gleich vorn am Eingang gegenüber dem Schloss der Schau den Rücken kehrten. Denn hier war ein Unternehmen im "Einsatz", das in der Art einer üblen Drücker-Kolonne Interesse an seinen Produkten zu erzielen versuchte. Dies mit Fast-Angriffen auf Besucher und anpöbelnden Forderungen wie "Jetzt kommen sie endlich her, junger Mann". Wirklich schade, dass der Besucher auch diese Negativ-Erfahrung machen musste.