Handball Handball: Trauben hingen doch zu hoch
JESSEN/MZ. - Oberliga Männer
HSV Naumburg-Stößen -
Jessener SV 53 33:29
Erneut ohne Zählbares kehrten die Jessener zurück. Am Sonntagnachmittag mussten sie trotz guter kämpferischer Leistung in der Halle des Domgymnasiums erstmals beide Punkte an die heimische Sieben des HSV Naumburg abgeben.
Der JSV konnte zunächst die Startphase für sich entscheiden und legte schnell ein 1:4 vor. Dies lag nicht zuletzt daran, dass die Hausherren zu diesem frühen Zeitpunkt bereits drei Strafwürfe vergaben. Bis zum 6:7 (14. Minute) konnte die Führung behauptet werden, ehe die Domstädter erstmals ausglichen. Obwohl im Vorfeld eingehend besprochen, gab es im Defensivverhalten gegen die beiden Hauptangreifer Seyfarth (12 / 1) und Kilz (10 / 5) etliche Probleme. Immer wieder gelangten beide durch geschickte Finten in den Nahwurfbereich und konnten JSV-Keeper Kevin Zwicker überwinden. Jessens Bank reagierte mit einer doppelten Sonderbewachung, was durchaus Wirkung zeigte. Leider musste die erfolgreiche Variante häufig zurückgenommen werden, weil in regelmäßigen Abständen Zeitstrafen das Gästepersonal reduzierten. Über die Stationen 8:8, 11:11 und 15:15 ging es mit einer knappen 16:15-Führung der Hausherren in die Kabine. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt waren allerdings die Sympathien der Referees Richter / Ulok (beide TSG Calbe), befeuert durch ein stimmgewaltiges Publikum, klar verteilt. Ein Strafwurfverhältnis von 6:1 für Naumburg und 4:1 Zeitstrafen gegen Jessen bereits zur Halbzeit spiegelten das Geschehen auf dem Parkett in keiner Weise wider. Das sollte sich auch im zweiten Abschnitt kaum ändern, denn am Ende lauteten die Zahlen jeweils 10:4.
Unbeirrt und sehr diszipliniert nahmen die Männer um Kapitän Matthias Bannert den Kampf weiterhin an und schafften trotzdem eine 20:22-Führung. Der HSV reagierte mit einer Grünen Karte, und die 53er kamen kurzzeitig aus dem Rhythmus. Einige Fehlwürfe des bis dahin exzellenten Rechtsaußen Daniel Kretschmann (11 / 4) und zwei Fehlabspiele nutzten die Naumburger, um die Partie zum 25:22 zu drehen. Davon sollten sich die Jessener nicht mehr erholen. Zunehmende Zuordnungsprobleme im Abwehrverbund verbunden mit gewöhnungsbedürftiger Vorteilsauslegung ließen den Rückstand nicht mehr auf weniger als zwei Treffer schmelzen. Im Angriff machte sich das Fehlen von Spielmacher Michael Thieme schmerzlich bemerkbar, denn mit zunehmender Spielzeit gingen bei Jessen nicht nur das Angriffstempo, sondern auch die Ideen und das bis dahin gute Rückwärtsverhalten zurück. Einzelaktionen und unkonzentrierte Würfe, nicht selten in Unterzahl, häuften sich, und das Spiel über die linke Außenbahn wurde vernachlässigt. Beim 31:26 (57.) hatte der Tabellenvierte die Vorentscheidung erreicht, und Jessen musste am Ende trotz vorhandener spielerischer Gleichwertigkeit ein 33:29 quittieren.
Das Fazit von JSV-Coach Manfred Breu: "Es war heute sicher keine optimale Leistung meiner Jungs, die sich angesichts der Verhältnisse allerdings sehr diszipliniert und engagiert zeigten. Erneut gelang es uns nicht, unseren Gegner unter 30 Toren zu halten." Bereits am Samstag haben die Jessener Gelegenheit, es besser zu machen. Ab 17 Uhr geht es auf eigenem Geläuf gegen den Aufsteiger aus Spergau.
Für den JSV 53 spielten: Zwicker, Hufnagel (5), Bannert (2), Tiede (2), Walde, Kretschmann (11 / 4), Picker, Werner (4), Apfelbaum, Plott (4), Berger, Schäde (1)
Anhaltklasse Frauen
TSG A / U Dessau Jessener SV 53 19:20
Das Gastgeberteam ist eine Kombination aus älteren Spielerinnen und guten jungen Talenten. Erwartungsgemäß trafen die Jessenerinnen auf eine Mannschaft, die eine teilweise überharte Spielweise für normal hält. Die Begegnung begann druckvoll und sehr konzentriert, mit schönen Spielzügen auf beiden Seiten. Leider wurden zu viele klare Torchancen vergeben oder von dem heimlastigen Schiedsrichtergespann einfach abgepfiffen. Von der harten Spielweise der Dessauerinnen beeindruckt, schlichen sich immer wieder Unsicherheiten ein, die von den Gegnerinnen gnadenlos ausgenutzt wurden. Das JSV-Team gab zu keinem Zeitpunkt auf, und die Abwehr konnte immer besser gegenhalten. Über die Spielstände 4:4, 5:5 konnten sich die Gäste noch auf einen 7:10-Halbzeitstand absetzen. Nach der Pause ließ die Spielqualität zunehmend nach und wurde mehr und mehr durch übertriebene Härte ersetzt. Die Gastgeber nutzten die teilweise sehr verwirrenden Schiedsrichterentscheidungen, um sich über 9:12, 12:14 auf ein 16:16 sprichwörtlich heranzukämpfen! Jetzt lagen die Nerven blank. Dessau legte vor, Jessen glich aus. Ein emotionsgeladenes Spiel fand im 19:19 fast sein Ende, als mit der Schlusssirene noch ein Sieben-Meter-Strafwurf für Jessen gegeben wurde. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch konnten die Jessenerinnen dieses Geschenk nutzen. Der Jubel war groß, und auch ein paar Freudentränen kamen, bedingt durch die abfallende Anspannung, zum Vorschein. Die Jessener Frauen haben damit ihren ersten Tabellenplatz gefestigt. Die Dessauer Mannschaft erwies sich als echter Prüfstein auf dem Weg in die nächsthöhere Liga. Jetzt haben die Spielerinnen drei Wochen Zeit, um ihre Verletzungen, unter anderem eine Brustbeinprellung, eine Knieverletzung und viele blaue Flecke, auch im Gesicht, auszukurieren. Am Samstag, 25. Oktober, um 15 Uhr geht es gegen den TSV Brehna auf heimischem Parkett wieder darum, die Tabellenspitze zu verteidigen.
Für Jessen spielten: Junge / Lorenz (Tor), Felgentreu (1), Bannert (2), Berger, Lehmann-Kolozsvari (3), Schoppe (3), Thieme, Hanke (4), Hügli (7), Schulze
Anhaltliga
weibliche Jugend A:
Jessen - Landsberg 12:17
Nach dem Erfolg gegen Kühnau wollte das Team um das Trainergespann Roland Luda und Mathias Knape auch gegen Landsberg punkten. Die Landsberger feierten in der Vorwoche gegen Kühnau einen Auswärtssieg. Der Mannschaft war klar, dass es kein Spaziergang werden würde. Die Gäste markierten auch gleich die ersten zwei Treffer und deckten damit sofort Schwächen in der Abwehr auf. Über die Spielstände 2:4 und 4:5 glichen die Jessenerinnen mit einem herrlichen Treffer von Anne Feige zum 5:5 aus. Leider war das Jessener Angriffsverhalten nicht das allerbeste. Die Mannschaft baute einfach zu wenig Druck auf und konnte auch auf den Außenbahnen nicht gefährlich werden. So blieben die nötigen Tore aus, und die Gäste konnten mit 6:9 in die Pause gehen.
Die Worte des Trainers, in Hälfte zwei einen Zahn zuzulegen, wurden nicht erhört. Der Angriff war einfach zu statisch. Alles, was im Training geübt wurde, schien aus den Köpfen gestrichen. Die Abwehr stand weiterhin gut, und Lisa Knobel konnte einige Tormöglichkeiten der Landsbergerinnen vereiteln. So stand es nach 20 Minuten in der zweiten Halbzeit 10:12. Da war noch alles drin. Doch die letzten zehn Minuten waren die schlechtesten des ganzen Matches. Die Gäste gewannen mit vier Toren Vorsprung. Beste Werferin auf Jessener Seite war Anne Feige mit sieben Treffern.
Für Jessen spielten: Susann Heidemüller, Aileen Baumann, Lisa Knobel, Patricia Becker (2), Isabell Hildebrandt (1), Anne Feige (7), Louisa Köhler, Cindy Kühnast (2), Jessica Lieschke
weibliche Jugend D:
Piesteritz - Jessen 28:11
Im zweiten Saisonspiel rechneten die Elsterstädterinnen, welche sich im unteren Jahrgang befinden, mit einem starken Gegner. Von Beginn an waren die Gäste-Mädchen unsicher und völlig überrascht über das schnelle Umschalten ihrer Gegnerinnen. Auch die Torfrau hatte zu Beginn der Partie eine scheinbare Auszeit genommen und konnte kaum einen Ball sichern. Zu viel Respekt spielte auf der Platte mit. Piesteritz setzte sich somit deutlich mit 13:4 ab. Doch dann wurden schöne Pässe gespielt und einige Bälle in Folge eingenetzt. Trotzdem zeigten sich die Jessenerinnen einfach zu ängstlich, warfen häufig aus ungünstigen Situationen. Die geforderte Manndeckung wurde nicht umgesetzt und nicht beherzt zugefasst. So stand es zur Halbzeit 17:8. In der Pause galt es, den Mädchen wieder Mut zu machen. Dies sollte jedoch nicht funktionieren. Die Motivation mancher Spielerin war im Keller und zog auch andere mit. Eine klare Steigerung zeigte die Torfrau. Sie entschärfte manch brenzlige Situation. Die zweite Halbzeit war aber mit nur drei Toren klar verloren, die Kraft reichte am Ende nicht, um noch einmal konsequent dagegen zu halten. Die Mädchen müssen nun lernen, mit Niederlagen umzugehen.
Für Jessen spielten: Jana Dietel (im Tor), Nicole Steckbauer (2), Janine Gräbitz, Lisa Matthias (2), Vivian Hiltmann (7), Maria Bräse, Jennifer Lustig, Marie Brandt, Maxi Wassermann, Jasmin Dykstra, Jennifer Erxleben, Julia Peinl