1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Handball: Handball: Torwart-Duell kann Derby entscheiden

Handball Handball: Torwart-Duell kann Derby entscheiden

23.01.2008, 17:40

Bernburg/MZ. - Wie oft haben Sie den Gegner in dieser Saison bereits live gesehen?

Heinz Prokop: Ich habe den DRHV zweimal in der ersten Halbserie live gesehen, bei der Niederlage in Anderten und gegen Achim Baden.

Peter Pysall: Beim letzten Bernburger Heimspiel gegen den TV Emsdetten saß ich auf der Tribüne. Die letzten vier Auftritte des SV Anhalt schauen wir uns auf Video an.

Wo sehen Sie Stärken und Schwächen beim Kontrahenten?

Heinz Prokop: Dessau ist ein Truppe, die nie aufgibt und kämpferisch stark ist. Sie haben eine sehr gute Spielkonzeption. Vor allem Regisseur Andre Langen und Armands Uscins verstehen sich fast blind. Außerdem strahlen die Dessauer von allen Positionen Torgefahr aus und bestechen durch ein schnelles Umkehrspiel. Der Trainer hat auch den Mut, jüngeren Spielern längere Einsatzzeiten zu geben.

Peter Pysall: Eigentlich steht es mir nicht zu, mich dazu zu äußern. Die Ergebnisse zeigen, dass der SV Anhalt sich noch lange nicht aufgegeben hat und mit allen Mitteln die zweite Bundesliga halten will. Sonst hätte der Verein auch nicht Kilian Kraft geholt. Die Mannschaft hätte mit ein bisschen Glück gegen Emsdetten und in Varel etwas reißen können. Wir stellen uns auf einen kampfstarken aber auch spielerisch überzeugenden Gegner ein.

Ist die lange Pause für Dessau-Roßlau ein Vor- oder Nachteil?

Heinz Prokop: Hinsichtlich der Gesundheit der Spieler ist es sicherlich ein Vorteil. Die erforderliche Spielpraxis sollte durch die Testspiele in Delitzsch und gegen die Füchse Berlin trotzdem vorhanden sein.

Peter Pysall: Für die Auskurierung der Blessuren war die Pause sicherlich dienlich. Aber ob wir den Spielrhythmus so schnell wieder finden, bleibt abzuwarten. Die Tests sind verschärftes Training unter Wettkampfbedingungen.

Welche Duelle können spielentscheidend sein?

Heinz Prokop: Sicherlich hängt einiges davon ab, welcher Torhüter am schnellsten zur Form findet. Dann sind auch die Duelle auf der Spielmacherposition und am Kreis brisant. Steve Baumgärtel hat aber in der Saison schon oft genug bewiesen, dass er an einem guten Tag eine Partie ganz allein entscheiden kann.

Peter Pysall: Der Torwart ist bei jedem Handballspiel mehr als die halbe Miete. Einen direkten Vergleich zwischen einzelnen Positionen möchte ich aber nicht ziehen. Die Tagesform und das nötige Quäntchen Glück können auch entscheidend sein.

Haben Sie Besetzungssorgen?

Heinz Prokop: Leider hat sich an der Misere nichts gebessert. Neben den langzeitverletzten Michael Krause, Robert Lux und Jan Jungandreas wackeln auch Alexander Weber, der eine Einblutung im Auge hat und der am linken Knie verletzte Nick Heinemann.

Peter Pysall: Bis auf unseren "sprechenden Torhüter" Andreas Sprecher, der nach seinem Fußbruch erst in zwei Wochen wieder mit dem Training beginnen kann, ist alles an Deck. Auch unsere Letten Armands Uscins und Martins Libergs sind gut gelandet und unversehrt von den Qualifikationsspielen gegen Rumänien für die Weltmeisterschaft 2009 in Kroatien zurückgekehrt.

Wie geht das Derby aus?

Heinz Prokop: Die Frage kann ich erst Samstag 18.15 Uhr exakt beantworten. Vorher bin ich zu keiner Prognose fähig. Wir wollen unseren Aufwärtstrend der letzten Wochen mit einem hoffentlich positiven Ausgang für uns untermauern. Das Derby ist eines von acht Endspielen in der Hinz-Halle und wegweisend für die nächsten Wochen.

Peter Pysall: Es ist egal, ob wir in Schwerin, in Emsdetten oder in der Anhalt Arena auftreten. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Und wenn wir die Chance bekommen, werden wir in der Hinz-Halle zupacken. Ob es die Tagesform hergibt, werden wir nach dem Abpfiff sehen.