Handball Supercup Handball Supercup: Platz drei für Deutschland

Dortmund/dpa. - Mit dem zweiten Sieg im vierten Turnier-Spiel revanchierte sich dieAuswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) zugleich für die 35:38-Auftaktniederlage gegen den Rekord-Olympiasieger. Bester deutscherWerfer vor 7100 Zuschauern in der Westfalenhalle war der wieentfesselt aufspielende Florian Kehrmann (Lemgo/8).
Am Vortag hatte das DHB-Team in hitziger Atmosphäre im Halbfinalemit 28:32 gegen Polen verloren. Der WM-Zweite war durch den Erfolgerstmals ins Supercup-Endspiel eingezogen und traf dort aufPokalverteidiger Schweden, der Russland mit 33:28 besiegt hatte. «Ichhätte hier schon gerne gewonnen», gab Bundestrainer Heiner Brand zu,mit dem fünften Supercup-Gewinn geliebäugelt zu haben. «Wir könnengegen Polen auch verlieren, wenn wir komplett sind. Die sind schoneine starke Mannschaft.»
Nach dem Ausfall des Kielers Christian Zeitz, der an Hüftproblemenlaboriert, spitzte sich die Verletzungsmisere im deutschen Rückraumim Verlaufe des Turniers zu. Oleg Velyky (Rhein-Neckar Löwen) zogsich eine Rippenprellung zu und konnte nicht mehr spielen, bei PascalHens verschlimmerte sich eine Fußverletzung. Den Höhepunkt erreichtenBrands Personalsorgen dann im Halbfinale gegen Polen: Lars Kaufmannerlitt einen Innenbanddehnung im rechten Knie, schied aus und musstedurch den nachnominierten Sven-Sören Christophersen (Lemgo) ersetztwerden. Ein Schlag ins Gesicht und die daraus resultierende Kopfwundesetzte zudem Holger Glandorf lange Zeit außer Gefecht.
So musste der Bundestrainer mit einer Notformation spielen, dieder Angriffswucht der Polen nicht gewachsen war. «Wir müssenberücksichtigen, dass unsere Mittel im Angriff begrenzt waren. Wennich mit Markus Baur und Michael Kraus im linken Rückraum spielenmuss, entspricht das nicht höchsten internationalen Ansprüchen»,bekannte der Gummersbacher, der am vergangenen Mittwoch seinenVertrag als Bundestrainer bis zum 30. Juni 2013 verlängert hatte.
Zwar stand ihm noch Frank von Behren zur Verfügung. Doch derFlensburger ringt nach diversen Verletzungen noch um Anschluss. «Erist zwar ein gelernter Rückraum-Links-Spieler. Aber er ist noch nichtso weit. Deswegen habe ich ihn immer schon nach sieben, acht Minutenwieder runter geholt, damit es nicht zu viel wird», sagte Brand.
Doch weder von den Personalsorgen noch von den zwei Niederlagenließ sich der Bundestrainer mit Blick auf die EM vom 17. bis 27.Januar entmutigen. «Ich bin weder optimistisch noch pessimistisch.Ich kann das realistisch einschätzen. Ich hoffe, dass wir uns nochverbessern, obwohl wir nicht mehr viele Lehrgangsmaßnahmen haben.Aber die EM ist wieder ein neues Ding. Bis dahin kann vielpassieren», sagte Brand. Dabei baut er auch wieder auf dasTrainingslager unmittelbar vor dem Turnier. «Wenn wir im Januar einpaar Tage zusammen sind, ging die Form bisher immer nach oben.»