Handball-Regionalliga Handball-Regionalliga: Tristesse auf dem Parkett
Wittenberg/MZ. - Torwart Maik Engel, der mit einer tollen Parade 30 Sekunden vor der Schluss-Sirene seiner Mannschaft den Sieg sicherte, brachte die Leistung seines Teams auf einen einfachen Nenner: "Von Mädchen-Handball bis sinnlosem Gestauche war heute wirklich alles dabei." Selbst Trainer Thomas Eckleben übte sich in Verbal-Akrobatik. "Das war nicht unbedingt ein Match aus der Delikatessen-Abteilung dieser Sportart. Doch in vier Wochen spricht kein Mensch mehr davon. Der Gedanke, im Tabellenkeller zu überwintern, hat die Aktionen beider Teams zusätzlich gelähmt."
Schon in der Anfangsphase war bei Wittenberg und Staßfurt das Vorhaben zu erkennen, nicht als Verlierer vom Parkett zu gehen. Die Führung wechselte ständig, den etwa 700 Zuschauern wurde eine interessante Vorstellung geboten. Bis zum 12:12 (25.) fehlte den Aktionen der Grün-Weißen ein wenig die Raffinesse, erst die Umstellung von Steffen Bödemann auf die Position des Ballverteilers brachte die generische Abwehr etwas durcheinander. Halbzeitstand: 15:14.
Auch nach dem Wechsel änderte sich am Kräfteverhältnis wenig, die Fehlerquote beider Teams in Angriff und Abwehr hielt den Spannungs-Pegel aufrecht. Bemerkenswert: Erst in der 44. Minute zeigte das Schiedsrichter-Duo die erste Zwei-Minuten-Strafe an, Carlos Swoboda durfte das Match von der Wechselbank aus genießen. Zumindest in der Schlusshase kam etwas Derby-Stimmung auf. Der Wittenberger René Knabe erzielte in der 58. Minute das 28:26, auf der Gegenseite untermauerte Engel per Fußabwehr seine Bestimmung zwischen den Pfosten. Der Keeper schmunzelnd: "Wenn du in solch einer Situation denkst, hast du schon verloren." Fazit: Die Schützlinge von Trainer Thomas Eckleben hatten gegen einen gleichwertigen Gegner zumindest für 60 Minuten die Gunst Fortunas gebongt und stehen jetzt nicht mehr mit beiden Beinen im Tabellenkeller. Jens Große glänzte als umsichtiger Regisseur, Sven Kuhne zeigte als Kreisläufer Vollstrecker-Qualitäten. Auch wenn nach dem Match einige Fans einen Magenbitter zum runterspülen ihres angestauten Ärgers benötigten: der Teamgeist bei den Grün-Weißen stimmte.
SV Grün-Weiß Wittenberg II VfB Bad Lauchstädt 30:24
In ihrem schlechtesten Saisonspiel bezwangen die Verbandsliga-Handballer des SV Grün-Weiß den Tabellenletzten Bad Lauchstädt 30:24. Die Gäste begannen sehr engagiert, führten schnell 3:1 und zwangen Gastgeber Wittenberg das eigene Konzept auf. Erst Mitte des ersten Abschnittes gingen die Hausherren mit mehr Engagement zu Werke, Kapitän Nico Meckel, Felix Schüßler und Matthias Merten drehten den Spieß auf 11:8 um. Bis zum Pausenpfiff (15:13) verpassten es die Schützlinge von Trainer Kurt Dimmer, diesen Vorsprung weiter auszubauen, mehrere gute Möglichkeiten wurden leichtfertig vergeben.
Nach der Wechsel agierten die Lutherstädter in der Deckung wesentlich aggressiver, David Kunze, Stefan Schering und Sebastian Kraatz sorgten für eine beruhigende 26:18-Führung. Im Gefühl des sicheren Sieges schlichen sich bei den Grün-Weißen jedoch erste Nachlässigkeiten in Abwehr und Angriff ein, aus unmöglichsten Positionen wurde aufs Bad Lauchstädter Gehäuse geworfen. Mit einer Auszeit, versuchte Coach Dimmer wieder Linie ins Spiel zu bringen, aber das gelang nur bis zum Stand von 30:22. In den letzten fünf Minuten prägten technische Fehler die Wittenberger Aktionen. Dimmer sauer: "Mit einer besseren Einstellung hätten wir etwas für unser Torverhältnis machen können."
Für den Gastgeber standen auf dem Parkett: Bertuleit, Schwalbe, Kraatz (2), Kunze (11 / 2), Heller (1 / 1), Schering (3), Schüßler (2), Meckel (7), Merten (4), Korbien.
HSG Wolfen SV Grün-Weiß Wittenberg 11:20
Die Gäste fanden erst nach zwölf Minuten ihren Rhythmus. Ein 2:2 bauten sie bis zur Pause auf 10:7 aus, Keeperin Nicole Fleischer parierte vier Siebenmeter. Im zweiten Abschnitt agierte die Deckung der Wittenbergerinnen von Anbeginn aggressiver, die Angriffe wurden erfolgreich abgeschlossen. Für den SV Grün-Weiß spielten: Nicole Fleischer, Swantje Kühl, Juliane Schröder (1), Karolin Bauer, Aileen Krüger (10), Katharina Fischer (3), Katja Bollmann, Nadine Fischer, Annemarie Kiefke, Mandy Klose (2), Carolin Wegener (4).