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Handball Handball: Protest gegen ersten Tabellenführer Gummersbach

06.09.2009, 16:20

Leipzig/dpa. - Altmeister VfL Gummersbach ist ersterTabellenführer der neuen Saison in der Handball-Bundesliga -allerdings nur unter Protest. Die nach dem Ausfall von Sponsorenfinanziell gebeutelten Oberbergischen gewannen 31:18 gegen AufsteigerHSG Düsseldorf. Nach der Partie legten die Rheinländer Einspruchgegen die Wertung des Spiels ein. Dagegen gab es am 35:25-Sieg vonRekordmeister und Titelverteidiger THW Kiel in Kassel gegenMT Melsungen sportrechtlich nichts auszusetzen. Auch Supercup-SiegerHSV Hamburg hat seine Titelambitionen mit einem 28:24-Arbeitssieg amSonntag beim TV Großwallstadt unterstrichen.

Düsseldorfs Manager Frank Flatten will mit seinem Protest nicht amverdienten Gummersbacher Sieg kratzen. «Sie haben auch in der Höhe zuRecht gewonnen, waren die bessere Mannschaft», sagte Flatten amSonntag der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Wir wollen geklärt sehen,ob der VfL die Gehälter der Spieler bezahlt und dieSpielberechtigungen zurecht bekommen hat». Flatten verwies darauf,dass sein Verein bereits zweimal Schäden erlitten habe, weilKontrahenten über ihre Verhältnisse gelebt hatten.

Er sprach von mindestens 100 000 Euro Schaden für die HSG nacheiner Niederlage im DHB-Pokalviertelfinale gegen Nordhorn, dasanschließend seine Mannschaft nicht mehr bezahlen konnte. 150 000Euro Schaden seien entstanden durch die Relegations-Niederlage gegenden TuSEM Essen, der dadurch in die Bundesliga aufgestiegen war undauch in die Insolvenz gehen musste. «Dass so etwas nicht wiedervorkommt, will ich durch die HBL geklärt wissen», betonte Flatten.

Außenseiter Düsseldorf führte in Gummersbach vor 3021 Besuchernsogar 5:1 (13.), ehe die Gastgeber zu ihrem Spiel fanden.Gummersbachs neuer Spielführer Robert Gunnarsson war sichtlicherleichtert, dass die finanziellen Probleme sich nicht auf demParkett ausgewirkt hätten. «Wir haben viel über die Unruhe derletzten Tage im Mannschaftskreis gesprochen und ich bin froh, dasswir nun eine sportliche Antwort gegeben haben», bemerkte Gunnarsson.

In Kassel ging vor 3310 Zuschauern die Taktik von Kiels TrainerAlfred Gislason vier Tage nach der Niederlage im Supercup gegenHamburg auf. Jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten schickte derIsländer die Spieler aufs Feld, die schon in der vergangenen Saisondas Trikot der «Zebras» trugen. Später brachte er dann für denRückraum die Neuzugänge Momir Ilic und Daniel Narcisse. Gestützt aufden starken Torhüter Thierry Omeyer sorgte Kiel mit einemZwischenspurt nach der Pause mit sechs Treffern hintereinander zum25:16 (37.) für die Entscheidung. «Kompliment an meine Mannschaft.Unser Plan ist voll aufgegangen», stellte Gislason zufrieden fest.

Auch Mitfavorit Rhein-Neckar Löwen kam erst dank einer Steigerungin der zweiten Halbzeit zum ersten Saisonsieg mit 29:23 gegenWiederaufsteiger TuS N-Lübbecke. Am Sonntag gewannen die FüchseBerlin bei GWD Minden mit 26:21. 26 Jahre nach dem Rückzug des PSVHannover kehrte Niedersachsens Landeshauptstadt durch einenglücklichen 28:27-Sieg des TSV Hannover-Burgdorf gegen HBW Balingen-Weilstetten erfolgreich in die Bundesliga zurück.

Der TBV Lemgo hat unterdessen die Teilnahme an der ChampionsLeague verpasst. Beim Qualifikations-Turnier im spanischen Leonunterlag der Bundesligist zuerst dem Schweizer Teilnehmer KadettenSchaffhausen mit 29:30 und danach dem slowenischen Vertreter CeljePivovarna Lasko 27:28.