Handball Handball: Pajung hext Anhalt in nächste Runde
WILHELMSHAVEN/MZ. - "Damit hatte niemand von uns gerechnet, aber Mitte der zweiten Halbzeit lagen wir plötzlich vorn und haben die Führung bis zum Schluss behaupten können", wusste Trainer Helmut Röder selbst nicht so genau, ob er sich über diesen Triumph freuen sollte. "Die Punktspiele haben oberste Priorität", hatte der Anhalt-Coach im Vorfeld des Pokalspiels noch betont. Jede Partie ist für den sehr dünnen Kader eine zusätzliche Belastung und erhöht das Verletzungsrisiko.
Die stark verjüngten Gastgeber, die auf ihren Stammtorhüter Holger Eilts und Rückraumspieler Tobias Schröder verletzungsbedingt verzichten mussten, erwischten einen Start nach Maß und führten nach fünf Minuten mit 4:1. Doch Anhalt konterte durch einen 7:1-Lauf auf 8:5 (15.) und lag danach meist knapp in Front. Das hatten die Schwarz-Gelben vor allem Marco Pajung zu verdanken, der auch zwei Siebenmeter von Jochen Geppert und Evgeny Vorontzov parierte. "Marco hat seine mit Abstand beste Leistung nach seiner Rückkehr nach Bernburg gezeigt und vor allem in der ersten Halbzeit überragend gehalten. Auch Martin Waschul haben wir ganz gut im Griff gehabt", lobte Röder seinen Keeper und seine Abwehr.
Der Ex-Bernburger Waschul traf nur zweimal ins Schwarze. Die Gäste gerieten beim 18:19 (37.) zum letzten Mal in dieser Begegnung in Rückstand, drehten den Spieß innerhalb von drei Minuten um (21:19) und lagen durch das fünfte Tor von Uwe Mäuer vier Minuten vor dem Abpfiff mit 30:27 vorn. Zu diesem Zeitpunkt stand Luchien Zwiers zwischen den Pfosten des Anhalt-Gehäuses und bot ebenfalls eine solide Leistung.
Die Hausherren konnten den Rückstand danach nur auf ein Tor verkürzen (29:30, 59.; 30:31, 60.). Michael Krause und Risto Lepp behielten in der Schlussphase die Nerven und stießen mit ihren Treffern zum 31:29 und zum 32:30 das Tor zur zweiten Pokalrunde endgültig auf.
Vielleicht zahlt sich dieser Erfolg in der Nordfrost-Arena noch in bare Münze aus, wenn bei der Auslosung Glücksgöttin Fortuna auf Seiten der Bernburger steht. In der zweiten Runde greifen auch die Bundesligisten in den laufenden Pokalwettbewerb ein. Ein Duell gegen den SC Magdeburg in der Bruno-Hinz-Halle wäre sicherlich ein Publikumsmagnet. Allerdings könnte am 23. September auch eine Busfahrt nach Nordhorn auf dem Programm stehen.
Wilhelmshaven: Hilbinger, Krechel - F. Hesslein (3), Geppert (2), Maas (2), Warnecke (7), T. Hesslein, Drechsler (8), Arvidsson (6), Vorontzov, Waschul (2), Barkow, Staszewski
Bernburg: Pajung, Zwiers (ab 45.) - Panfil (6), Lepp (4), Krause (5), Buchwald (2), Poplawski (4), Weber (6 / 3), Mäuer (5)
Schiedsrichter: Brauer / Holm (Hamburg / Hagen)
Zuschauer: 450
Strafminuten: 2:10; Rote Karte: Vorontzov (57.); Siebenmeter: 2 / 0:5 / 3
Beste Spieler: Drechsler, Warnecke, Arvidsson - Pajung, Panfil, Mäuer, Krause