Handball/Nationalmannschaft Handball/Nationalmannschaft: Bilanz positiv, Ausblick gut

Aichwald/Leipzig/dpa. - Dabei war die Partie gegen die vom ehemaligen EisenacherBundesliga-Trainer Rainer Osmann betreuten Österreicher ein Abbildaller 24 Länderspiele (14 Siege, 1 Unentschieden, 9 Niederlagen)dieses Jahres. Ohne die Stammspieler vom THW Kiel, SC Magdeburg undTuSEM Essen war Brand erneut zum Experimentieren gezwungen. «Vonallen Mannschaften in der Weltspitze sind wir die einzige, die immerwieder Leistungsträger ersetzen muss. Dass wir es trotzdem immerwieder geschafft haben, eine schlagkräftige Mannschaft aufs Parkettzu stellen, ist positiv», resümierte der Gummersbacher, der dasNationalteam seit 1997 betreut und noch einen Vertrag bis 2005 hat.
Immerhin gewannen seine Schützlinge vor einem Monat denprestigeträchtigen Supercup. Zudem qualifizierte sich die Auswahl desDeutschen Handball-Bundes (DHB) in den Playoff-Spielen gegen dieSlowakei ungefährdet für die EM vom 25. Januar bis 3. Februar inSchweden. Dem stehen nach der unglücklichen Viertelfinal-Niederlagegegen den späteren Titelträger Frankreich Rang 8 bei der WM sowiejeweils letzte Plätze bei zwei Turnieren in Schweden gegenüber.
Dabei misst der Weltmeister von 1978 die Erfolge nicht unbedingtan den Ergebnissen, sondern lieber an der Spielkultur. «Bei der WMhaben wir ganz gut gespielt bis zum Viertelfinale. Wir hattenpersonelle Verluste im Vergleich zu Olympia und haben den Wechsel gutverkraftet. Das war eine überraschend starke Leistung», blickte Brandzurück. Und fügte an: «Beim Supercup haben wir von der Leistung undder Darstellung gut abgeschnitten. Und wir haben die EM-Qualifikationordentlich gespielt und hatten dabei eine volle Westfalenhalle. Daswar Werbung für den Handball.»
Doch allein Imagepflege reicht nicht. «Wir müssen wieder obenangreifen», forderte Brand. Die einzige Möglichkeit im kommendenJahr, diesem Anspruch gerecht zu werden, ist die Europameisterschaft.Hier hat die deutsche Mannschaft im Spielort Jönköping mit denGegnern Frankreich, Kroatien und Jugoslawien die schwersteVorrundengruppe erwischt. «Wir haben eine sehr schwere Gruppe, in derwir jeden schlagen, aber auch gegen jeden verlieren können. Da istkein Platz für Träumereien», befand der Bundestrainer. «Wir denkenvon Spiel zu Spiel. Und dann werden wir sehen, ob die EM ein gutesEreignis für uns wird.»