Handball Handball: Kreisläufer Sebastian Tietz verlässt die HG 85 Köthen
Köthen/MZ/hös/thr. - Noch ist seine sportliche Zukunft ungewiss, er führt nach eigenen Angaben Verhandlungsgespräche mit dem Oberligisten SC DHfK Leipzig.
Auf Seiten der Köthener erregten sich die Gemüter über Tietz' Verhalten der letzten Wochen. Ihm wird von Präsident Andreas Auerbach vorgehalten, dass er die Entscheidung über seine Vertragsverhandlungen regelmäßig verzögert hat. "Wir als Verein können es uns nicht leisten, die Vorbereitungsphase im Ungewissen zu absolvieren", so Auerbach. Tietz habe sich zu viel Zeit gelassen. Zu diesem Zeitpunkt der Saison werde es immer schwerer, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. "Ich lasse mich von Spielern, die eine solche Verhandlungsstrategie betreiben, nicht vorführen", fuhr Auerbach fort.
Damit sprach er die Forderungen von Tietz an, den Kader nach den Weggängen von Thomas Thiele, Georg Eulitz und Markus Kilz zu verstärken. "Bei der Entscheidung, ob ich bleibe oder nicht, habe ich die Transferpolitik des Vereines mitberücksichtigt", so Tietz. Er sah für sich nach eigenen Angaben keine sportliche Perspektive mehr in Köthen, solange es keine personellen Änderungen geben würde. Seiner Meinung nach müsse sich das Präsidium an den eigenen Ansprüchen messen lassen. "Der Präsident und der Trainer stellen hohe sportliche Erwartungen an das Team - und ich glaube, die können mit dem aktuellen Kader einfach nicht erfüllt werden", entgegnet der 27-Jährige. Es sei seine persönliche Entscheidung, unter diesen Umständen den Verein zu verlassen.
Traurig stimmt Tietz derweil die Reaktion des Präsidiums, ihn nach der gescheiterten Vertragsverlängerung persönlich anzugreifen. "Man wirft mir vor, dass ich mich nicht mit dem Verein identifiziert hätte", so Tietz, "aber ich habe stets versucht, auf dem Platz mein Bestes zu geben." Tietz wünschte dem Verein für die kommende Spielzeit viel Erfolg.