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Handball Handball: Kiel sitzt als Zweiter Flensburg im Nacken

Von Britta Körber 18.03.2004, 15:46
Der Spanier Demetrio Lozano Jarque (M.) vom THW Kiel wird von Steffen Stiebler (SC Magdeburg) am Wurf gehindert (Foto: dpa).
Der Spanier Demetrio Lozano Jarque (M.) vom THW Kiel wird von Steffen Stiebler (SC Magdeburg) am Wurf gehindert (Foto: dpa). dpa

Hamburg/dpa. - Der zu Saisonbeginn schwächelnde THW Kiel stürmtderzeit von Kantersieg zu Kantersieg und sitzt mit nur zwei PunktenRückstand Bundesliga-Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt gefährlichim Nacken. «Natürlich wollen wir Meister werden, aber unser Problemheißt Flensburg», gibt Kiels Demetrio Lozano zu. Flensburgs TrainerKent-Harry Andersson sieht mittlerweile «Kiel als größtenKonkurrenten» in der Handball-Bundesliga an: «Die kommen jetzt vonhinten und gewinnen alles ganz klar. Kiel ist zur Zeit stärker alsMagdeburg. Außerdem haben sie von allen Meisterschaftsanwärtern dasleichteste Restprogramm.»

SG-Geschäftsführer Thorsten Storm beobachtet die Aufholjagd derKieler ebenfalls mit Argwohn: «Der THW ist stark im Kommen. Aber diehaben vorher nur tief gestapelt. Sie gehörten schon immer zu denMeisterschaftsanwärtern.» Auf den ewigen Zweikampf der beidenNordrivalen angesprochen, meint Storm: «Ich finde es gut, dass derTHW nach Flensburg schauen muss, um seine Ziele zu formulieren.»

So gelang dem ehemaligen THW-Angestellten Storm auch auf demTransfermarkt ein Coup, der vor Jahren noch nicht möglich gewesenwäre: Der kroatische Nationalspieler Blazenko Lackovic, der sichmündlich schon mit den Kielern geeinigt hatte, griff beim besserdotierten Angebot der Flensburger zu. Lackovic soll die Position vonLars Krogh Jeppesen einnehmen, der im Sommer zum FC Barcelonawechselt. Die Kieler sind sauer, doch Flensburg wollte dem Liga-Krösus zeigen, dass man auch auf dem Transfermarkt nicht der «ewigeZweite» sein will.

Sportlich plädiert Andersson dafür, in der Meisterschaft und vordem wichtigen Champions-League-Halbfinale am Sonntag in Magdeburg aufdem Boden zu bleiben. «Wir werden fleißig trainieren und nicht aufdie anderen gucken», lautet die Devise des Schweden, der wohlinsgeheim nicht mehr mit der Gefahr rechnet, den Zehn-Tore-Vorsprungaus dem Hinspiel abzugeben. Für den Neuling in der «Königsklasse»wäre der Einzug ins Finale der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

Seinen dritten EHF-Pokalerfolg vor Augen hat Konkurrent Kiel:Locker und souverän gewannen die Schleswig-Holsteiner am Mittwochgegen den Wilhelmshavener HV mit 35:22 und sind vor dem Halbfinal-Rückspiel am Sonntag gegen Dynamo Astrachan in Form. In derOstseehalle gilt es, einen Drei-Tore-Rückstand aufzuholen. «DieRussen haben eine gute Mannschaft», meint THW-Kapitän Stefan Lövgren,«unsere Chancen stehen 50:50. Aber wir werden von Beginn an Gasgeben, dann wir wollen unbedingt ins Finale.»