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Handball/HVSA-Pokal Handball/HVSA-Pokal: HG-Sieben holt sich Trophäe

23.05.2004, 16:51

Halle/MZ/hös. - Schon im Halbfinale gegen die HSG Wolfen passte für die Köthener alles zusammen: Von Anfang an hielt man die Zügel fest in der Hand, agierte lauffreudig und spielerisch haushoch überlegen und beherrschte so den Gegner, der lediglich bis zur 12. Minute (6:6) einigermaßen mithalten konnte. Zu durchsichtig waren die Angriffsaktionen des Regionalligaaufsteigers angelegt. Stephan Blechschmidt dirigierte seine Offensive ideenlos und einseitig, bediente ausschließlich Matthias Niestroj und Torsten Fuchs, wobei durch die HG 85-Defensive um Thomas Karl schon bald der Hauptgefahrenherd ausgemacht wurde, auf den man sich umgehend einstellte.

Und nach wenigen Minuten zeigte sich, dass die HSG auch in der Defensive nicht sattelfest war. Lediglich Torhüter Holger Kemmnitz gab ab und an zu erkennen, dass er zu den Besten seines Teams gehört. Bei den Köthenern kombinierten im Angriff Oliver Schoof, Rene Uelsmann und Christian Rüchardt maßgerecht und erzielten bis zur 17. Minute (10:7) alle Treffer. Da half auch die Abwehrumstellung der Wolfener wenig. Immer wieder fanden die HG 85-Schützen aus Nahdistanz und aus größerer Entfernung die Lücken, die den Ball passieren ließen und auch an Torwart Kemmnitz vorbei ins Netz zischten. Dagegen produzierte der Gegner viele individuelle Fehler, war nervös und im Abschluss unkonzentriert. So war es nur logisch, dass er mit zunehmender Spieldauer auf die Verliererstraße geschickt wurde. Daran hatte auch Patrick Tuchen seinen Anteil, weil er sein Stellungsspiel verbesserte und zudem auch den von Stephan Blechschmidt (21.) geworfenen Siebenmeter parierte.

Zu diesem Zeitpunkt waren neben den schnellen Gegenstößen auch die Köthener Ping-Pong-Varianten vor der Gästeabwehr markant. Und wenn nicht auf diese Art, dann anders: Christian Rüchardt lief gekonnt von Rechtsaußen hinter dem Rücken der HSG- Abwehr ein und erzielte in der 23. Minute den 15:8-Zwischenstand. Zur Pause stand es 19:13. Nach der beruhigenden Führung schonte Trainer Guido Peter seine Leistungsträger für das schon abzusehende Finale und schickte Marcel Kilz und Maik Mischek für Vaidas Dilkas und Oliver Schoof ins Rennen. Das tat dem Tempo-Handball seiner Mannschaft keinen Abbruch. Die Wechselphase nutzte Wolfen, um auf 20:17 (34.) zu verkürzen.

Ab der 40. Minute wuchs der Vorsprung des Favoriten wieder bis auf sechs Treffer (26:20 / 42.) an. Die Wolfener verloren bei ihren Zuspielen immer häufiger den Ball in den eigenen Reihen und öffneten so dem Köthener Konterspiel Tür und Tor. Maik Mischek fügte dem Gesamttorkonto seiner Mannschaft ab der 44. Minute bis zum Schlusspfiff fünf Treffer bei. Spätestens nach dem 32:26 / 56. durch Vaidas Dilkas war das Finale erreicht.

Auch im Endspiel ließen sich die Köthener vom HC Einheit Halle, der stark ersatzgeschwächt antrat, nicht überraschen. Sie gingen schnell 4:1 / 5. in Führung, aber die Hallenser hielten zunächst dagegen und sorgten mit dem wiederholten Ausgleich für Spannung. In der 13. Minute dann das letztmalige Unentschieden (8:8). Fortan fingen die Bachstädter an zu wirbeln, wurden die Hausherren überrollt.

Mit ungeahntem Spielwitz, gepaart mit großer Leidenschaft in Abwehr und Angriff brachten die Bachstädter den Gastgeber erheblich ins Schwitzen. Mehr noch, sie stürzten den Regionalligisten von einer Verlegenheit in die andere. Kalman Fenyö zog mit Christian Rüchardt und Vaidas Dilkas die Hallenser Abwehr so lange auseinander, bis Rene Uelsmann der Ball mundgerecht serviert wurde. In der 28. Minute stand es bereits 21:13. Die HC-Abwehr glich zunehmend einem Schweizer Käse, dessen Löcher immer größer wurden. Die vorentscheidende Neun-Tore-Pausenführung (23:14) bauten die Köthener nach dem Wechsel zeitweise bis auf vierzehn Tore aus. Sie brillierten weiterhin mit hohem Tempo und brannten ein wahres Handball-Feuerwerk ab.

Die Röder-Truppe fand keine Mittel, um die Partie noch zu drehen. Die HG 85-Abwehr operierte weiter effektiv und ließ Christian Lingk nicht mehr in die Nahwurfdistanz kommen. Erst später erhielt er dreimal die Gelegenheit, die er zum Torerfolg nutzte. In einem Zwischenspurt, bei dem die HG 85 noch einmal ihr dominierendes Können einbrachte, erzielte sie die Treffer, die für den unanfechtbaren Pokalerfolg reichten.

Halbfinal-Statistik (HG 85 - HSG Wolfen): Patrick Tuchen, Sebastian Loske; Steffen Baumgart 3, Vaidas Dilkas 3, Kalman Fenyö 4 / 2,Thomas Karl, Marcel Kilz 3, Maik Mischek 5 , Christian Rüchardt 5, Oliver Schoof 6 / 1, Rene Uelsmann 5, Francois Peglow 1.

Endspiel - Statistik (HG 85 - HC Einheit Halle): Patrick Tuchen, Sebastian Loske; Steffen Baumgart 6, Vaidas Dilkas 6, Kalman Fenyö 6 / 4,Thomas Karl, Marcel Kilz 3 / 1, Maik Mischek 2 , Christian Rüchardt 4, Oliver Schoof 7 / 1, Rene Uelsmann 3, Francois Peglow 5.