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Handball Handball: Geyer und Smolka sagen Tschüss

24.05.2007, 15:39

Dessau/MZ. - Vor seinem Karriereende steht das Handball-Schiedsrichterduo Uwe Geyer (Dessau) und Hans-Günter Smolka (Klostermansfeld). Gemeinsam haben die beiden in der Regionalliga gepfiffen. Der letzte Auftritt ist heute Abend beim Klassiker HG 85 Köthen gegen Concordia Staßfurt. Mit dem Duo sprach Herbert Hösler.

Aus welchen Grund beenden Sie Ihre Laufbahn als Referees?

Geyer: Wir scheiden als aktive Schiedsrichter aus dieser Leistungsklasse aus, weil es dafür Festlegungen gibt, die besagen, dass man mit 50 Jahren aufhören muss.

Sie sind aber beide geistig und körperlich noch fit. Können Sie diese Festlegung nachvollziehen?

Smolka: Sicherlich muss es Grenzen geben, aber ich würde mir wünschen, dass die Schiedsrichter, die die verbindlichen Tests mit Erfolg absolvieren, noch ein bis zwei Jahre pfeifen dürfen.

Ist es als Unparteiischer von Vorteil, wenn man selbst Handball gespielt hat wie Sie beide?

Geyer: Auf jeden Fall. Die eigene Erfahrung versetzt mich besser in die Lage, abzuwägen, wie lange ich die Kombinationen laufen lassen kann, um die Schönheit des Spiels zu garantieren.

Smolka: Man kann einfach besser antizipieren, die Spieler bei deren Handlungsabläufen sicherer einschätzen.

Ihr Hobby gehört zweifelsohne nicht zur stressfreien Freizeitgestaltung und dennoch haben Sie es viele Jahre ausgeübt. Warum?

Geyer: Wir beide haben immer versucht, die Spiele fair zu leiten. Das, was wir machen, ist nicht immer stressfrei, jedoch ist es auch ein schönes Erlebnis, wenn man von den Mannschaften mit seinen Entscheidungen akzeptiert wird. Es gab Höhen und Tiefen.

Smolka: Ich habe mittlerweile ein Gefühl entwickelt, mit Stress umzugehen. Wenn meine Frau mich bittet, in den Kalender die Tage einzutragen, an denen ich zu Hause bin, dann sagt das alles über das Quantum unseres Tuns.

Sie mussten als Unparteiische mit mehr negativer als positiver Kritik leben. Wie verarbeitet man dies von Woche zu Woche?

Geyer: Fans gehören nun einmal zu jedem Handballspiel und das ist gut so. Dass diese nicht immer unserer Meinung sind, liegt in der Natur der Sache. Wenn wir mit Worten und Gesten von den Fans attackiert werden, wollen sie doch nur ihre Mannschaft stärken. Einen Vorteil haben die Spieler: Machen sie Fehler, werden sie ausgewechselt. Bei uns geht das nicht.

Smolka: Man muss der Sachlichkeit den Vorrang geben. Bei allen Entscheidungen muss eine abgestimmte, nicht angreifbare Meinung zwischen beiden Referees herauskommen.

Wenn Sie die vielen Spiele, die Sie gepfiffen haben, Revue passieren lassen, welches ist Ihnen am nachhaltigsten in Erinnerung?

Geyer: Glinde gegen Anderten war ein Höhepunkt in dieser Saison. Immerhin spielte der Erste gegen den Zweiten auf hohem Niveau.

Smolka: Ich ordne das Handball-Spiel Anderten gegen Barnstorf-Diepholz im vergangenen Jahr als Highlight ein. Gespielt wurde in der AWD-Arena vor 1 000 Zuschauern. Das ging unter die Haut, zumal wir für unsere Leistung von den Spielern persönlich Lob erhielten.

Was rückt ab jetzt in den Mittelpunkt Ihrer Freizeit?

Smolka: Ich bleibe dem Handballsport insofern treu, als ich als Leiter des Spielbezirkes Süd arbeite und noch mit meinem alten Partner in der Ober- und Verbandsliga pfeifen sowie auch als Beobachter tätig sein werde.

Geyer: Ich widme mich der Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichtern und der Beobachtertätigkeit. Dem Handballverband stehe ich als Vize-Präsident Jugend zur Verfügung.