Handball Handball: Desolates Abwehrverhalten vom SV Grün-Weiß
Wittenberg/MZ. - Weitere Mankos: Aufgrund der Verletzung von Regisseur Jens Große fehlte den Hausherren von Anbeginn der Ideengeber, "Vertreter" Steffen Bödemann füllte diese Lücke nur bedingt aus. Zudem verhinderten Pfosten oder Latte des gegnerischen Gehäuses weitere Wittenberger Erfolgserlebnisse.
Etwas wurde jedoch schon in der Anfangsphase deutlich. Köthen deckte per Tempo-Handball plus präzisen Kombinationen schnell alle Schwächen der Grün-Weißen auf, Kalman Fenyö (11 / 4) sowie Oliver Schoof (7) sorgten für den Spurwechsel Richtung Siegerstraße. Auf der Gegenseite schlossen die einheimischen Angreifer nur selten Freundschaft mit dem Ball, Kapitän Sebastian Tietz oder Torsten Raddatz überprüften der Härtegrad von Pfosten oder Latte des HG-Tores. Bis zum 4:5 (8.) machten sich die Fans beider Teams noch Hoffnungen auf einen Doppelpunktgewinn, spätestens beim 9:5 (11.) für Köthen nahm das Kribbeln in der Magengegend bei den Wittenberger Anhängern peu a peu ab. Der verletzte Regisseur Jens Große hatte in der 19. Minute sogar die Chance, sich in die Torschützenliste einzutragen, doch sein Wurf aus sieben Metern klatschte an die Querlatte.
Auch nach dem Wechsel ließen sich die Gäste nicht mehr von der Siegerstraße drängen, spätestens beim Stand von 27:19 (45.) war die Frage nach dem Gewinner dieses Anhalt-Derbys endgültig geklärt. Coach Thomas Eckleben anerkennend: "Köthen war heute einfach das bessere Team. Den Ausfall von Jens Große konnten wir zu keinem Zeitpunkt kompensieren. Überzeugt hat mich das engagierte Auftreten von André Möller."
Das Aufgebot: Maik Engel, Christian Brandt, René Knabe (6), Tobias Scheinert (2), Steffen Bödemann (3), Matthias Schwalbe (1), Sven Kuhne (3), Sebastian Tietz (2), Torsten Raddatz, André Möller (je 4), Raik Nathow (1).
Grün-Weiß Wittenberg TSV Reichardtswerben 33:27
Die positive Serie der Grün-Weißen - 9:1 Punkte aus den letzten fünf Partien - ist auch gegen "Angstgegner" TSV Reichardtswerben nicht gerissen. Die erste Viertelstunde verlief sehr ausgeglichen. Wittenberg legte durch Tore von Sebastian Kraatz, Raik Nathow und Andreas Olle vor, die Gäste schafften postwendend den Ausgleich. David Kunze erzielte zwischendurch den 555. Saisontreffer für die Lutherstädter. Beim Stand von 6:6 glich der TSV letztmalig aus, danach zogen die Hausherren auf 11:6 davon. Besonders die Deckung um Abwehrchef Marco Korbien stellte sich besser auf die gegnerischen Angreifer ein. Doch der TSV ließ nicht locker und kämpfte sich bis zur Halbzeit auf 12:15 heran. Nach der Pause erwischten die Hausherren einen Start nach Maß. Kapitän Nico Meckel, Stefan Schering und André Möller bauten den Vorsprung auf 19:12 aus. Die Gäste wollten sich mit der Niederlage immer noch nicht abfinden. Vor allem der unermüdliche Peter Klaaßen trieb seine Mitspieler noch einmal an (29:25). Doch die Lutherstädter ließen nichts mehr anbrennen.
Das Dress des SV Grün-Weiß trugen: Schwalbe, Bertuleit, Kraatz(4), Nathow (5), Möller (6), Kunze (2), Heller (1), Schering (4), Olle (4 / 3), Schröder, Meckel (6), Korbien (1).
Jessener SV Grün-Weiß Wittenberg 31:29
Trotz der verpassten Oberliga-Aufstiegs holte der Wittenberger Coach Jörg Nitsche nach dem Abpfiff nicht die verbale Keule raus: "Ich kann meinen Mädels keinen Vorwurf machen, denn sie haben alles gegeben. Insgesamt haben wir jedoch zu verkrampft agiert, deshalb blitzte unser spielerisches Potential nur phasenweise auf. In der nächsten Saison greifen wir jedoch wieder an." Im ersten Abschnitt konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen, zu viele Fehler prägte das Spiel (12:12). Nach dem Wechsel änderte sich am bestehenden Kräfteverhältnis zunächst nur wenig, erst ab der 45. Minute übernahm Jessen das Kommando und zog auf 23:19 davon. In der Schlussphase kämpften sich die Gäste zwar noch einmal auf 27:29 heran, doch eine Schiedsrichterentscheidung verhinderte den Anschlusstreffer. Nitsche sachlich: "Jetzt können wir im Landes- und im Anhalt-Pokal zeigen, dass es auch besser geht."
Es spielten: Diana Noack, Stefanie Krüger, Sandra Reuter (3), Doreen König (5), Anne Henning (2), Anja Seiffert (3), Nadine Rötzer (3), Antje Kurzhals (2), Kerstin Hafenstein (5), Katja Richter (6), Silke Petters, Katrin Bucher.
Jessener SV Grün-Weiß Wittenberg 17:16
Die Gäste wollten ihre Saison eigentlich mit einem Sieg beenden, doch am Ende gingen die Hausherren als Gewinner vom Parkett. Wittenberg agierte zwar von Anbeginn in der Deckung sehr konzentriert, doch die Chancenverwertung im Angriff war katastrophal. In der Endabrechnung belegten die Grün-Weißen den sechsten Platz.