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Handball Handball: Anhalt vor heißem Duell in Leipzig

Von CARSTEN ROLOFF 09.09.2010, 17:09

BERNBURG/MZ. - Der erste Auftritt in der dritten Liga nach neun Jahren hat es für die Handballer des SV Anhalt Bernburg gleich in sich. Der Zweitliga-Absteiger muss am Sonntag, 17 Uhr, in der Ernst Grube-Halle beim Aufstiegsfavoriten SC DHfK Leipzig antreten.

Die Sachsen haben sich aus der Insolvenzmasse des SV Concordia Delitzsch die Rosinen herausgesucht und mit Steve Baumgärtel, Thomas Oehlrich, Eric Jacob, Ulrich Streitenberger, Philip Seitle und René Boese ein Sextett verpflichtet, das maßgeblich dazu beitrug, dass die Delitzscher in der vergangenen Saison in der Südstaffel den fünften Platz belegten. Mit dem überraschenden 27:26 (14:12)-Erfolg im DHB-Pokal gegen den ThSV Eisenach setzten die Leipziger, zu deren Aufgebot auch der ehemalige Bernburger Marcus Leuendorf gehört, schon einmal ein dickes Ausrufezeichen. Bernburgs Sportlicher Leiter Enrico Nefe, Martin Hoffmann und Kilian kraft saßen als interessierte Beobachter auf der Tribüne.

"Von der Stärke des Kaders her müssten der SC DHfK unter den ersten Drei einlaufen. Der Verein will mit Sicherheit den Aufstieg in die zweite Bundesliga schaffen. Aber ich glaube nicht, dass den Jungs ein Durchmarsch gelingt. Duderstadt und Münden sind sehr spielstark. Gensungen / Felsberg und Baunatal zähle ich ebenfalls zu den Spitzenanwärtern, weil beide Mannschaften über Jahre gewachsen sind", erklärte Trainer Sven Liesegang der mit dem SV Anhalt "nur" die Qualifikation für die neue dritte Liga erreichen möchte.

Für das Unternehmen Aufstieg trägt bei den Leipzigern der erst 23-jährige Sven Strübin die sportliche Verantwortung, der nach vier Jahren seinem einstigen Förderer Liesegang diesmal als Kontrahent gegenüber sitzt und mit Bernburg eine besonders schmerzhafte Erfahrung verknüpft. "Liesegang wollte mich 2006 zum SV Anhalt holen und hat dafür gesorgt, dass ich ein Doppelspielrecht erhalte. Im ersten offiziellen Training nach meiner Unterschrift habe ich mir ohne gegnerische Einwirkung das Kreuzband gerissen", erzählte Strübin, der dann in Delitzsch einen zweiten Anlauf unternahm. Doch ein erneuter Kreuzbandriss beendete die sportliche Laufbahn des ehemaligen Jugendnationalspielers, der Respekt vor den Bernburgern hat und die Schwarz-Gelben bei den Tests in Calbe, gegen Staßfurt und Aschersleben beobachten ließ. "Bernburg hat eine sehr erfahrene Mannschaft, die mit Zweitligaspielern gespickt ist. Der SV Anhalt wird die Qualifikation für die neue dritte Liga sicherlich schaffen."

Die Bernburger wollen versuchen dem Ruf, der ihnen vorauseilt, gerecht zu werden. "Gewonnen werden die Spiele im Angriff, aber entschieden werden sie in der Abwehr. Die Mannschaft mit dem stärkeren Keeper und der besseren Deckung wird die Punkte holen. Allerdings dürfen wir mit unseren klaren Chancen nicht so leichtfertig umgehen, wie bei der Generalprobe in Vorsfelde", fordert Liesegang bei seinen Schützlingen mehr Konzentration im Abschluss.

Die Bernburger können fast mit ihrem stärksten Aufgebot das Auftaktspiel bestreiten. Nur hinter dem an der Schulter verletzten Kapitän Michael Krause steht noch ein Fragezeichen. Bei den Leipzigern ist Linkshänder Steve Baumgärtel (Kniescheibe) angeschlagen.