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Handball-2.-Bundesliga Handball-2.-Bundesliga: Fredenbeck will angreifen

Von Steffen Brachert 03.09.2003, 15:44

Dessau/MZ. - Holger Schneider wehrt nur ab. "Wir wollen oben mitspielen, aber mit dem Aufstieg haben wir nichts zu tun." Schwerins Trainer, voriges Jahr mit dem hohen Erwartungsdruck kämpfend und am Ende daran scheiternd, hält sich vor der neuen Saison zurück.

Schwerin steht vor dem Umbruch. Torjäger Robert Licu wechselte auf seine alten Tage noch einmal nach Magdeburg, Kreisläufer Stefan Strack ging zu Erstliga-Aufsteiger Stralsund. Michael Krieger, Matthias Hahn, Michael Buhl, Nikolaos Dourouklakis beendeten ihre Karrieren. Doch auf dem Transfermarkt hielt sich Schwerin zurück: Mit Fabian Christ (Flensburg) und Carsten Kommoß (Dessau) kamen zwei Talente, mit Preben Vildalen ein erstligaerfahrener Rückraumspieler. Ob das reicht?

Ernsthafte Ambitionen meldet vor dem Saisonstart in der zweiten Liga nur ein Team an: Der VfL Fredenbeck, voriges Jahr Dritter, will nach oben. Trainer Zbigniew Tluczynski setzt auf sein eingespieltes Team, verstärkt mit Kreisläufer Tihomir Knez (Rostock) und Oberliga-Torjäger Mirco Helmdach (Lüneburg). Ein Durchmarsch scheint aber kaum möglich. Die Konkurrenz ist stark: Nettelstedt zählt dazu. Nach dem dritten Abstieg hat TuS alles verändert: Jens Pfänder heißt der neue Trainer, der nach den Abgängen von Stars wie Alexander Lawrow, Sven Lakenmacher, Damir Radoncic, Staffan Seifert und Srdan Skercevic ein völlig neues Team formieren muss - mit dem neuen polnischen Torwart Slawomir Szal, dem schwedischen Spielmacher Stian Tönesen, dem Pfullinger Kreisläufer Markus Becker. Der Aufstieg ist kein Muss - eine gute und teure Mannschaft hat Nettelstedt trotzdem wieder zusammen.

Hinter diesem Trio beginnt das Gerangel um Plätze im vorderen Mittelfeld: Hildesheim kämpft um Anschluss, holte sich dafür den Spenger Torjäger Stefan Dessin und Kreisläufer Andreas Bock, patzte aber bei der Generalprobe im Pokal und unterlag Regionalligist Bielefeld 25:28. Delitzsch will dort hin, verstärkt mit dem Norweger Espen Hansen. Dass mit Lars Kaufmann, Rico Göde und Silvio Heinevetter drei Spieler bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Brasilien waren, beeinträchtigte aber die Vorbereitung. Spenge hofft auf einen Platz weit vorn: Mit Neuzugang Daniel Ahmann (Emsdetten) und Marco Steffen hat die Mannschaft die Nummer zwei und drei der Torjägerlisten beisammen.

Vorn einordnen wollen sich auch Dessau und Bernburg. Der DHV 96 hielt sich auf dem Transfermarkt gewohnt zurück. Rechtsaußen Nick Heinemann soll Carsten Kommoß ersetzen. Kreisläufer Hanno Hempel soll Spielertrainer Gregorz Subocz den Weg zum Trainer erleichtern. Was damit möglich ist?

Bernburg setzt auf die Magdeburger Sven Liesegang, Uwe Mäuer, Robert Lux und Martin Ziemer, hat allerdings einen kleinen Kader und vor allem ein Torwartproblem, wenn Ziemer ausfällt oder in Magdeburg gefordert ist. Spannende Derbys sind zu erwarten. Doch es gibt auch einige Mannschaften, die überraschen können. Ahlen hofft darauf, ebenso Augustdorf, dass vier Lemgoer Talente per Zweitspielrecht erhält. Altenholz zählt dazu. Still und heimlich haben sich die Kieler Vorstädter verstärkt. Juniorennationalspieler Michael Karbowski kam aus Hamburg, ausgestattet mit einem Zweitspielrecht. Dem SC Magdeburg schenkte der 20-Jährige im vorigen Jahr 17 Tore ein. Aus Cottbus wechselte Christoph Schindler in den Norden, von Erstligist Gummersbach kehrte Alexander Bommes zurück. Dazu kommt Flensburg, wo Trainer Bogdan Wenta mit Alexander Buchmann, Maik Makowka, Stefan Schröder und Robert Runge vier Ausnahmetalente im Kader hat.

Auch im Tabellenkeller geht es eng zu: Um den Klassenerhalt kämpfen die beiden Aufsteiger Landwehrhagen, das sieben neue Leute integrieren muss, und Achim / Baden, das auf Regisseur Matthias Brand und die Torjäger Tobias Naumann (beide Fredenbeck) sowie Axel Siemer (Bremen) setzt. Schwer werden es Reinickendorf, Varel-Altjührden, das sich weiter verjüngte, aber auch Tarp-Wanderup haben. Unklar ist, wie stark Emsdetten ist: Hanno Hempel, Daniel Ahmann und Tom Vermeylen gingen, Verstärkungen gab es kaum.