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Hallescher FC Hallescher FC: Georgier zieht Oberliga der internationalen Bühne vor

Von Klaus Blumtritt 12.07.2004, 19:28

Halle/MZ. - "Man sah, dass mit dieser Mannschaft etwas zu erreichen ist. Es wird noch besser, wenn wir uns aufeinander eingestellt haben", glaubt "Gema", wie ihn alle im Verein rufen. "Ich selbst muss noch viel tun, damit die Ecken und Flanken präziser kommen." Der erste Härtetest lässt hoffen, dass der Georgier der beim HFC lange gesuchte Mann für die linke Außenbahn ist. Für Manager Lutz Lindemann und Trainer Hermann Andreev - er feiert am Dienstag seinen 55. Geburtstag - gab es kein Zögern, als der Georgier auf dem Spielermarkt auftauchte. "Das Vertrauen, das mir der HFC bei meiner Verpflichtung entgegenbrachte, will ich mit Leistung zurückzahlen", sagt dieser. "Durch meine lange Spielpause war ich schließlich in keinem guten konditionellen Zustand."

Der Mittelfeldspieler war nach drei Jahren beim VFC Plauen im Vorjahr aus familiären Gründen in die Heimat zurückgegangen und hatte sich dem FC Tbilissi angeschlossen. Der wurde Meisterschaftsvierter und qualifizierte sich durch die Disqualifikation des Zweiten sogar für den Uefa-Cup. Doch statt international spielt "Gema" wieder in der vierten deutschen Liga. Er wohnt mit Ehefrau Inga und Sohn Paul (10) in Leipzig. "Im September erwarten wir unsern zweiten Sohn", verrät der stolze Vater.

Der Grundstein, dass Deutschland seine zweite Heimat geworden ist, wurde für Gemazashvili in der Schule gelegt: "Hier habe ich Deutsch gelernt, womit es letztlich logisch war, später als Fußballprofi nach Deutschland zu gehen", sagt der Schwarzschopf, dessen erste Auslandsstation (1997 - 2000) der russische Erstligist Uralan Elista war. Eines kam ihm bei seiner Verpflichtung in Plauen auch entgegen: Linksfüße wie er sind im deutschen Fußball rar. Kurios ist, dass auch seine in Freiburg, bei Schalke und in Aue spielenden Freunde Iashvili, Tskitishvili, Kobiashvili und Shubitidse alle "echte Linke" sind. "Bei Dynamo Tiflis hatten wir gleich sieben davon, weshalb einige auch rechts spielen mussten", berichtet "Gema" in klarem Deutsch. "Für das Spiel hat das einen weiteren Vorteil, denn Linksbeiner sollen auf dem Platz handlungsschneller sein." Und genau das war in den letzten Jahren ein Manko beim Halleschen FC.