Hallescher FC Hallescher FC: Für das Kurt-Wabbel-Stadion fällt der letzte Vorhang

Halle - Das Wabbel-Stadion hat im Laufe der Zeit nicht nur Fußballspiele erlebt. Auch zahlreiche Leichtathletik-Wettkämpfe, Großfeld-Handballspiele, Box- und Radsportveranstaltungen zogen die Massen in ihren Bann. Im Sommer 1948 kämpften die Profiboxer Gustav Eder und "Bubi" Scholz unter der Leitung von Ringrichter Max Schmeling um die Europameisterschaft im Mittelgewicht.
Ein Jahr später holten sich die Fußballer der ZSG Union Halle mit einem 4:1 über Fortuna Erfurt die zweite Ostzonenmeisterschaft. Den ewigen Besucherrekord von 40 000 Zuschauern gab es im August 1951 bei einem Fußball-Freundschaftsspiel zwischen Turbine Halle und dem damaligen norddeutschen Meister Hamburger SV (2:2). Dreimal (1949, 1968 und 1971) war das "Wabbel" Austragungsort für das Endspiel im FDGB-Pokal. Das erste von insgesamt fünf A-Länderspielen verfolgten 20 300 Fans am 28. Mai 1975, als die DDR der Auswahl Polens mit 1:2 unterlag. In den Jahren 1958, 1970 und 1978 war das Stadion zudem Endstation von Etappen der Friedensfahrt.
Eine Tragödie spielte sich am 26. September 1997 ab. Vor dem Ortsderby in der Fußball-Oberliga zwischen dem HFC und dem VfL Halle 96 sollten Fallschirmspringer mit dem Spielball auf dem Rasen des Stadions landen. Bei einem der Springer öffnete sich der Schirm nicht. Er stürzte in die vor den Kassenhäuschen wartenden Zuschauermassen und riss drei Menschen mit sich in den Tod.
Hauptsächlich wurde im Kurt-Wabbel-Stadion aber Fußball gespielt. Topklubs wie Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Bayern München gaben hier ihre Visitenkarte ab. Die HFC-Legenden Klaus Urbanczyk (69), Bernd Bransch (65), Werner Peter (59), Lutz Schülbe (48), Jens Adler (45) und Dariusz Wosz (40) erzählen von ihren unvergesslichen Stunden im heimischen Stadion.