Hallenhockey Hallenhockey: Torchancen hätten für zweistelligen Sieg gereicht
LEUNA/MZ. - Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus, denn der TSV startete furios, führte durch zwei Tore von Nils Poczatek (2. / 5. Minute) und Christopf Ruttkies (10.) bereits 3:0. Das veranlasste die Trainer der Wespen, Jan Steller, der vor wenigen Tagen zum Co-Trainer der Deutschen Damen-Nationalmannschaft berufen wurde, und den Cheftrainer Kai Britze, eine erste Auszeit zu nehmen. Den Gästen gelang danach durch Robert Dallmann (12.), der einen zweifelhaften Siebenmeter verwandelte, der Treffer zum 1:3-Halbzeitstand. Dabei hätten die Leunaer bis zur Pause Tore für ein zweistelliges Ergebnis erzielen können. So in der 13. Minute (Poczatek), 15. (Sebastian Ahlberg), 16. (Ruttkies), 18. (Christian Zeiger), 19. (Veikko Schulze) und 23. (Stephan Reichardt).
Doch auch die Berliner scheiterten mehrfach am wieder ausgezeichnet haltenden Daniel Hochmut (18. / 24. / 27. / 28.). Fast fünf Minuten musste die Leunaer Mannschaft nach der Pause auf den Gegner warten, der unverhältnismäßig lange in der Kabine blieb. Das nutzte ihm zunächst nichts, denn zwei Minuten nach Wiederbeginn erhöhte Zeiger auf 4:1. Danach musste der TSV, obwohl fünf Minuten in Überzahl, zwei Treffer (36. / 37.) hinnehmen, erzielte jedoch nur einen zum 5:3 (37.) durch Zeiger.
In der Folge fällten die Schiedsrichter Wolter (Braunschweig) und Zyck (Celle), die offensichtlich mit der im Hockey untypischen euphorischen Stimmung der Zuschauer nicht umgehen können, fast im Minutentakt Entscheidungen gegen die Saalestädter, so sechs Strafecken (41. / 46. / 47. / 50. / 51. / 53.), zwei Siebenmeter (37. / 53.) und zwei Zeitstrafen (50. / 58.). Während dies den Gastgeber erheblich verunsicherte, verhalf es den Wespen zu einem Sieg, mit dem sie nicht mehr gerechnet hatten.
Die Enttäuschung der Zuschauer sollte sich dennoch in Grenzen halten, wenn man die Verhältnismäßigkeit der Mittel beider Vereine bedenkt. Auf der einen Seite gut bezahlte hauptamtliche Trainer und Physiotherapeuten, auf der anderen Seite Trainer, die ehrenamtlich arbeiten, zusätzlich den Nachwuchs trainieren und Ämter in der Leitung der Abteilung ausfüllen müssen. Die Zehlendorfer Wespen haben, um ihre Bundesligaspieler, leistungsorientierte Jugendliche und Spieler, von außen beruflich und studienorientiert zu fördern, ein Netzwerk aus Unternehmern, Managern der Immobilien-, Medien- und Versicherungsbranche, sowie Ärzten und Rechtsanwälten.
Leuna spielte mit: Hochmuth, Schlenzig- Ruttkies (1), Reichardt, Franz, Poczatek (2), Zeiger (3), Frühauf, Ahlberg, Schulze, Jördens und Matscheski.