Guadeloupe Guadeloupe: Träumen in der Karibik
Halle/MZ. - Auf der nahen Insel Marie-Galante ist Zuckerrohrernte. Und vor dem Eiland La Désirade beäugen Pelikane, wie sich auf Fischerbooten kräftige Männer mit wettergegerbten Gesichtern um ihre zappelnde Beute kümmern. Vielerorts duftet es nach Zimt, Muskatnuss und Ingwer.
Guadeloupe gehört zu Frankreich und ist mit knapp 450 000 Bewohnern ein Karibik-Archipel für sich. Im Süden lockt die ebenfalls französische Schwesterinsel Martinique. Nördlich liegen St. Martin und St. Barths.
"Frankreich ist in der Karibik am schönsten. Die Auswahl unserer Inseln ist so groß. Ich bin und bleibe aber Guadeloupe-Fan." Das sagt Gilles Gremion, der aus Paris stammt und seit 39 Jahren auf der Insel lebt. Guadeloupe hat die Form eines Schmetterlings, die beiden Inselhälften Basse-Terre und Grande-Terre sind die Flügel. Täglich bringt Monsieur Gremion Touristen ins 45 Bootsminuten entfernten Petite-Terre. Wenn die Tagesgäste zum Schnorcheln, Tauchen und Barbecue an Strand und Waldrand kommen, zeigen sich auch Dutzende kleiner Sugar Birds. Sie picken in einer Palmrinde, die Gremion zwischen Äste gehängt und mit Zucker bestreut hat.
Viele Inselchen sind unbewohnt, manche mit einem schmalen Sandband, andere mit grauen Felsbrocken, an denen sich die Wellen brechen. Beschaulichkeit und viel Tradition bietet Marie-Galante. Terre-de-Haut, die lebhafte der Les Saintes Inseln, lockt dagegen mit Bars, Cafés und Boutiquen.
Nur 1 700 Einwohner, dazu Kirche, Rathaus, Friedhof, vier Gendarmen und eine Feuerwache hat La Désirade, auch ein paar verschlafene Strände und gut 100 Gästezimmer in kleinen Hotels und Gästehäusern. Fangfrischer Fisch und anderes Meeresgetier stehen in der Gunst der Urlauber weit oben. Aber natürlich gibt es auch anderes: "Auf Guadeloupe trinken wir nicht nur frische Obstsäfte, Rum und Wein, sondern auch reichlich Champagner", sagt Andrée Thadey. Die Tourismusberaterin hat einen hellen Teint und ist auf Guadeloupe geboren. Die Mehrheit der Insulaner ist schwarz und hat ihre Wurzeln in Afrika. "Franzosen und somit auch ein Teil der EU sind wir alle", erklärt Guy Claude Germain, vom Comité du Tourisme.
Wer das Guadeloupe-Archipel erkundet hat und in Frankreich bleiben will, fliegt in 25 Minuten nach Martinique oder fährt ein paar Stunden mit der Fähre. Martinique, etwas kleiner als Guadeloupe, hat wie seine nördliche Schwester eine üppige Landschaft. Eine der Attraktionen ist die frühere Hauptstadt Sainte-Pierre mit historischen Ruinen von Theater, Kirche und Kerker.