Gruppe G Gruppe G: Frankreich verhindert neues WM-Fiasko

Köln/dpa. - Beim 2:0 (0:0)gegen Togo feierten die Franzosen in Köln ihren ersten WM-Sieg seitdem Final-Triumph vom 12. Juli 1998 und sicherten sich als Zweiterder Gruppe G das Ticket für das Achtelfinale. Gegner dort ist amDienstag in Hannover Spanien. Vor 45 000 Zuschauern trafen der amFreitag 30 Jahre alt gewordene Vieira (53.) und Thierry Henry (61.)für die «Equipe Tricolore», die ohne den an seinem 34. Geburtstaggesperrt fehlenden Zinedine Zidane wie befreit wirkte, aber auch inihrem dritten Turnier-Spiel noch nicht wie ein Titelkandidat auftrat.
Als Glücksgriff erwies sich die Maßnahme von Trainer RaymondDomenech, die Offensive zu verstärken. Um gegen den bereitsgescheiterten WM-Neuling die dringend benötigten Tore zu schießen,hatte der Coach Volkes Stimme erhört und «Einzelkämpfer» Henry inDavid Trezeguet endlich einen Angriffs-Partner zur Seite gestellt.Dies machte sich bezahlt, denn das erstmals seit November 2003gemeinsam im Nationaltrikot wirbelnde Duo sorgte ständig für Gefahrvor dem Tor des Gegners. Dahinter deutete der ungemein beweglicheFranck Ribery unter den Augen von Michael Platini an, dass er in derSchaltzentrale der «Blauen» einmal in Zidanes Fußstapfen tretenkönnte.
Doch Pech und Unvermögen im Abschluss brachten den Favoriten umdie bis zur Pause eigentlich längst verdiente Führung. Vor allemTrezeguet, der in den ersten 22 Minuten vier klare Chancen ausließ,und Florent Malouda versäumten es, die Nerven ihrer Mitspieler undder rund 15 000 französischen Anhänger im Stadion zu beruhigen.Alles, was sonst aufs Tor kam, wurde eine Beute des überragendenKossi Agassa in Togos Tor. Während die Abwehr um Lilian Thuram, dermit seinem 117. Einsatz zum französischen Rekord-Nationalspieleraufstieg, ihre Gegenspieler meist sicher im Griff hatte, mühte sichdie Abteilung Attacke auch im zweiten Durchgang zunächst vergeblich.
Erst nachdem in der 53. Minute der von Henry glänzendfreigespielte Ribery frei vor dem Tor kläglich versagt hatte, ließder überragende Vieira in seinem 90. Länderspiel die «Grande Nation»aufatmen. Auf Pass von Ribery traf der Ersatz-Kapitän aus der Drehungins Schwarze. Acht Minuten später war Vieira mit seiner Kopfball-Vorlage auch Wegbereiter des zweiten Turnier-Tores von Henry.Donnernder Applaus begleitete Vieira bei seiner Auswechslung neunMinuten vor Spielende in die Kabine. In der Schlussphase verpasstendie Franzosen weitere gute Chancen und einen noch höheren Erfolg.
Nach den schier endlosen Querelen um WM-Prämien erfüllte sich fürTogo wenigstens der Wunsch nach einem Abschied mit Abstand. Bei derRückkehr in seine Geburtsstadt konnte Trainer Otto Pfister vor allemmit seiner Defensive zufrieden sein. Als die Afrikaner ihren Respektabgelegt hatten, brachten sie bei ihren Kontern Fabien Barthez einigeMale in Bedrängnis. Die beste Möglichkeit verpasste Mohamed Kader inder 9. Minute.