Gruppe D Gruppe D: «Vorfreude statt lästiger Pflicht»
Berlin/dpa. - «Das ist überhaupt keine lästigePflichtaufgabe. Die Mannschaft hat ein Jahr harte Arbeit investiertund zwei harte Spiele gegen Bröndy. Sie hat sich belohnt und nun dieChance weitere internationale Erfahrung zu sammeln», betonte Sport-Geschäftsführer Michael Preetz vor dem Heimspiel an diesem Donnerstag(19.00 Uhr/Sky).
Drei Tage später steigt am Sonntag mit dem Keller-Derby gegen denSC Freiburg die wichtigere Partie. «Klar ist: Freiburg ist unserePriorität», sagte Hertha-Trainer Lucien Favre. Das Vertrauen in denSchweizer ist ungebrochen, wie Preetz nach den turbulenten ersten 100Tagen in seiner neuen Funktion klarstellte. Der Coach und Preetzwollen den Vorjahres-Vierten aus der Gruppe mit Ventspils, SportingLissabon und dem SC Heerenveen unbedingt in die K.o.-Runde führen.
Gegen den unattraktiven Gegner aus Ventspils dürfte es imOlympiastadion angesichts der höchstens erwarteten 15 000 Zuschauerjedoch trostlos werden. Immerhin gibt es keine Transportprobleme, dawegen der Probleme bei der Berliner S-Bahn momentan nur die U-Bahnzur Arena fährt. «Dieses Stadion ist zu groß», meinte TorhüterJaroslav Drobny, der gegen Ventspils wieder den vonAdduktorenproblemen genesenen Kapitän Arne Friedrich vor sich hat.«Ich fühle mich besser, wenn Arne spielt», erklärte der Tscheche.Friedrich sei im Verbund mit den anderen erfahrenen Hertha-Profisgefordert, das Ruder herumzureißen, erklärte Preetz. «Im Momentmüssen wir einfach Spiele gewinnen. Und nicht reden», sagte Friedrichder «Bild»-Zeitung (Mittwoch-Ausgabe).
Trainer Favre wird den auch im zweiten Hertha-Anlauf bisherglücklosen Artur Wichniarek womöglich auf der Ersatzbank lassen unddafür erstmals den kolumbianischen Neuzugang Adrian Ramos im Angriffausprobieren. Unterstützen soll ihn der Brasilianer Raffael, dochdessen Rückkehr sei nach seinem Bruch im Ellenbogen sehr fraglich,teilte Favre am Mittwoch mit. Der serbische Antreiber Gojko Kacar undNeuzugang Florian Kringe fallen aus.
Bei Gegner Ventspils hängt der Haussegen trotz sportlichenErfolges viel schiefer als bei Hertha. Der langjährige ukrainischeTrainer Roman Grigortschuk musste gehen, obwohl er Ventspils alsersten lettischen Club in die Gruppenphase eines europäischenWettbewerbs führte. Nachfolger ist der Italiener Nunzio Zavattieri.
Zudem suspendierte Ventspils in Vits Rimkus den lettischenTorschützenkönig und in Deniss Kacanovs einen seiner bestenAbwehrspieler. Die Zeitung «Diena» berichtete am Mittwoch, beidewürden in Berlin nicht spielen, weil sie geschützt werden sollten. Esgibt Gerüchte, in denen Wetten eine Rolle spielen, auch vonVertragsstreitigkeiten ist die Rede. Ventspils war in derQualifikation zur Champions League am FC Zürich gescheitert, dem Clubdes ehemaligen Hertha-Trainers Favre.
Hertha BSC: Drobny - Janker, Friedrich, Bengtsson, Pejcinovic -Dardai, Cicero - Ebert, Nicu - Raffael, RamosFK Ventspils: Kolinko - Soleicuks, Solovjovs, Laizans, Mihadjuks -Baitamow, Tigirlas, Kosmacovs, Gauracs - Zivko, SchpakowSchiedsrichter: Alan Kelly (Irland)