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Golf Golf: Yang Yong-Eun triumphiert über Woods

Von Rainer Fülscher 17.08.2009, 16:58

Chaska/Frankfurt/dpa. - Bei der 91. US PGA Championship inChaska/Minnesota distanzierte Nobody Yang am Sonntag (Ortszeit) mit280 Schlägen auch den Ausnahmekönner Woods (283). Einen Traumerfüllte sich Martin Kaymer aus Mettmann, der mit 287 Schlägen undPlatz sechs die erste Top-Ten-Platzierung seiner Karriere feierte.

«Ich habe mein Leben lang versucht, die Gefühle im Zaum zu halten.Das ist mir heute nur fast gelungen. Ich glaube, es gibt eine völligverrückte Party, wenn ich nach Hause komme. Dann werde ichwahrscheinlich erst begreifen, was heute passiert ist», erzählte der37-jährige Yang Yong-Eun lächelnd nach dem Schock, den der bis dahinWeltranglisten-110. dem Branchenführer versetzt hatte. Ein einzigerSieg war dem Südkoreaner auf der US-PGA-Tour bisher 2005 gelungen.Woods hat 70 Turnier-Siege im Rekordbuch, ging aber wie zuletzt 2004erstmals wieder bei den vier Majors des Jahres leer aus.

Fassungslos stand der Kalifornier nach dreitägiger Führung auf demGrün im Hazeltine GC und begriff die Welt nicht mehr. «Ich habe heutefast den ganzen Tag über das Turnier unter Kontrolle gehabt, aberabsolut null zusammengespielt. Das einzige, was ich dazu sagen kann:Ein grausamer Tag auf den Grüns beim Putten. Und der kam genau zurfalschen Zeit», meinte der 33 Jahre alte Weltranglisten-Erste. Es warseine schlechteste Turnier-Runde mit 75 Schlägen und 32 Putts. «Yanghat dagegen immer zur rechten Zeit das gemacht, was getan werdenmusste. Er hat wunderbar gespielt.»

Bei all seinen 14 Major-Titeln war Woods als Führender nach dreiRunden auch am Ende als Sieger vom Platz gegangen. Zuletzt hatte erdas sogar mit einem Kreuzbandriss und zwei Ermüdungsbrüchen im Beinim Stechen bei der US Open im Juni 2008 geschafft. Aber dieseNiederlage schmerzte den Tiger besonders, nachdem er mit zweiSchlägen Vorsprung vor Yang und Titelverteidiger Padraig Harringtonauf die Schlussrunde gegangen war.

Der Ire schoss sich mit acht Schlägen für das Par 3 am 8. Grünfrühzeitig aus dem Dreikampf und fiel bis auf den 10. Platz zurück.Für Yang schlug die große Stunde am 14. Loch, als er mit einem Eagledem Tiger einen Schlag ab- und erstmals die Führung übernahm. Yangzog mit erstaunlicher Kaltblütigkeit sein Spiel konsequent durch. Dashatte dem gelernten Bodybuilder, der erst mit 19 Jahren Golf zuspielen begann und sich eigentlich ein Fitness-Studio als Lebenstraumzum Ziel gesetzt hatte, keiner zugetraut.

«Ich weiß, dass dieser Sieg mein Leben verändern wird. Ich bin garnicht vorbereitet darauf», meinte der Sohn eines südkoreanischenLandwirts, der als Naturtalent galt und sich selbst als«Durchschnittsgolfer auf der Tour» bezeichnet. Das galt einst auchfür Martin Kaymer, der aber in Windgeschwindigkeit in derWeltrangliste wieder auf Rang 12 nach dem 6. Rang in Chaskageklettert und finanziell abgesichert ist.

Allein die zwei Siege zuletzt im Juli auf der Europa-Tour hattendem Rheinländer 1,3 Millionen Euro in die Kassen gespült. Mit demPrämienscheck von 233 125 Dollar am Sonntag in Chaska und seinendiversen Platzierungen zuvor in USA und Europa übernahm Kaymer auchdie Führung in der Europa-Geldrangliste mit 1,982,055 Million Euro.