Golf Golf: Superstar Tiger Woods treffsicher wie eh und je
Marana/Frankfurt/Main/dpa. - Der Weltranglisten-Erste feierte nach 253-tägiger Verletzungspause ein grandioses Comeback auf der Golftour.Zum Auftakt der WGC-Accenture-Matchplay-Championship inMarana/Arizona besiegte der Amerikaner den Australier Brendan Jonessouverän mit 3 auf 2. «Ich hatte das Gefühl, dass sich nichtsgeändert hat», sagte der 14-fache Major-Sieger. «Es war business asusual über das Fairway zu laufen.»
Woods und Jones mussten mit ihrem ersten Abschlag etwas länger alsgeplant warten, als Stewart Cink (USA) und Richard Sterne (Südafrika)nach 18 Löchern gleichauf lagen und nochmal für ein Stechen zumersten Loch zurück gingen. «Ich habe allen gesagt, dass er achtMonate warten musste, um wieder zu spielen. Da kann er sich auch nochzwei Minuten gedulden», sagte Cink augenzwinkernd. Tausende von Fanshatten sich bei 32 Grad um die Anlage des The-Ritz-Carlton Golf Clubsin Dove Montain versammelt. Ein Zuschauer brüllte es in diespannungsgeladene Stille hinein: «You are back.» 500 Journalisten ausaller Welt hatten sich akkreditiert, um die Rückkehr desWeltranglistenersten zu verfolgen.
Mit einer weißen Kappe mit der Aufschrift «TW» und lockerschwingend betrat Woods den Platz. Seit seinem US-Open-Sieg am 16.Juni 2008 in San Diego, den er unter großen Schmerzen errang, hatteder 33-Jährige kein Turnier mehr gespielt. «Ich gehe ins Turnier undwill gewinnen. Ich bin absolut fit», hat der Titelverteidiger vor demmit 8,5 Millionen US-Dollar dotierten Turnier angekündigt. «Es hilft,dass hier im Matchplay-Format gespielt wird.»
Bis Sonntag messen sich die weltbesten Profis im Duell Mann gegenMann über 18 Löcher. Deutschlands derzeit bester Golfprofi MartinKaymer kann, wenn er so weit kommt, erst im Finale auf Woods treffen.Der Weltranglisten-21. besiegte zum Auftakt den Australier StuartAppleby. Er trifft nun auf den Amerikaner Jim Furyk, Woods auf denSüfafrikaner Tim Clark.
Woods gewann gleich die ersten beiden Löcher und schlug dreiBogeys auf den nächsten fünf. Dem Superstar war nicht anzusehen, dasser sich monatelang hatte quälen müssen, um wieder auf den Golfplatzzurückzukehren. «Es hat gehalten», sagte er über sein operierteslinkes Knie. «Es fühlte sich gut an.» Woods hatte sich nach einemKreuzbandriss sowie Stressfrakturen zum vierten Mal operieren lassenmüssen. Zum dritten Mal innerhalb von fünf Jahren ist er nach einerVerletzungspause zurückgekehrt. Und viele hatten sich gefragt, ob erwieder so gut sein wird wie bei seinen 65 Turniersiegen auf der US-PGA-Tour.
«Ich bin schon einmal nach einer Operation zurückgekommen, abernoch nie war ich so lange weg», meinte Woods, dessen jährlicheWerbeeinnahmen auf 80 Millionen US-Dollar geschätzt werden. «Und nochnie habe ich so viel Aufmerksamkeit erhalten.» Als Phil Mickelson dieerste Runde eröffnete, da standen längst Hunderte von Fotografen undKameraleuten parat. Auch Cink staunte über «so viele Menschen», diesich bereits viele Stunden vor Woods Auftritt ihre Plätze gesicherthatten: «Das einzige, was heute interessiert hat, war Tigers Match.»Sein Landsmann Rocco Mediate hatte schon zuvor prophezeit: «Ichgarantiere, dass der Tiger das Turnier gewinnt. Glauben sie etwanicht, dass er 180-prozentig fit an den Start geht? Wir brauchen ihn.Er ist der Mann. Er ist der König.»