Golf Golf: Bernhard Langer steht zunehmend unter Druck

Frankfurt/Main/dpa. - Endstation Sehnsucht in Eichenried: FürBernhard Langer beginnt mit den BMW Open der Golfprofis die Woche dersensibelsten Entscheidungen seiner Amtszeit als Kapitän des 12-köpfigen Ryder Cup-Teams Europa. Für den Wahlmünchner Alexander Cejkastartet bei der letzten Qualifikationschance im Norden Münchens dieWoche der Bewährung. In seiner alten Heimat will er sich dasTraumziel seiner Karriere zu erfüllen.
Zwei Tage nach seinem 47. Geburtstag muss Langer am Sonntag nachdem Finale das dutzend Spieler nominieren, das den Titel beim 35.Ryder Cup in Bloomfield Hills/Michigan (17.-19. September) gegenGastgeber USA verteidigen soll. Dazu zählen auch die zwei Wild-Card-Kandidaten.
Die Hälfte des Teams für den Kontinenten-Kampf steht vor demAuftakt des mit 1,8 Millionen Euro dotierten Turniers im NordenMünchens fest. Padraig Harrington (Irland), Sergio Garcia (Spanien),Darren Clarke (Nordirland), Miguel Angel Jiménez (Spanien) und LeeWestwood (England) haben ihren Platz sicher. Thomas Levet ist imTeam, da der Franzose in der bis München geführten Europa-Geldrangliste nicht mehr verdrängt werden kann. Um die restlichenvier Plätze neben den Wild Cards streiten die Engländer Paul Casey,David Howell, Ian Poulter sowie der Ire Paul McGinley und Jean-Francois Remésy aus Frankreich. Wer das meiste Preisgeld verdient,hat es geschafft.
Cejka hofft mit einer Top-Platzierung in München neben Luke Donald(England) und Colin Montgomerie (Schottland) auf eine der beiden WildCards. «Ich will die Qual der Wahl so schwer wie möglich machen. Ichwill gewinnen. Den Rest muss der Kapitän erledigen», sagte derVorjahres-Zweite. Als Weltranglisten-47. liegt Cejka vor demEngländer Donald (48.), der zuletzt beim US-Turnier in Akron/Ohio aufRang 16 noch 8 Plätze hinter Cejka gelandet war.
Keine leichte Situation für Langer, der ein glückliches Händchenbeweisen und zwischen einem Landsmann und zwei britischen Kollegenentscheiden muss. «Ich brauche Spieler, die unter höchstem Druck ihrebeste Leistung abrufen können. Der Ryder Cup ist nicht irgend einelokale Meisterschaft. Ich will jemand, der in den vergangenen Wochenkonstant gut war und dann mit hohem Selbstvertrauen spielt», meinteLanger.
Ausgesprochen schwierig wird es auch für den Kapitän, den «FallMontgomerie» elegant zu lösen, ohne den sechsmaligen Ryder-Cup-Teilnehmer aus Schottland vor den Kopf zu stoßen. Vor zwei Jahrenbeim 15,5:12,5-Sieg sammelten Langer und Montgomerie Seite an Seitedie meisten Punkte. «Monty» ist aber in der Weltrangliste auf Platz70 abgerutscht und leidet seit Monaten extrem unter der Trennung vonseiner Frau Eimear, die ihn im Frühjahr verließ. «Vetternwirtschaftgibt es nicht», stellte Langer klar, dass er nur nach Leistung dasTeam aufstellen wird, in dem «jeder für jeden» spielt.