Goldener Plan Ost Goldener Plan Ost: Ein Signal löst Alarm aus
Halle/MZ. - Und von diesen gibt es reichlich. 1992 ergaben Berechnungen des Sportbundes, dass die neuen Bundesländer etwa 25 Milliarden Mark benötigen würden, um den Standard des Westens zu erreichen. 110 Millionen Mark flossen aus dem Bundeshaushalt über den Sonderplan. Gegenwärtig ist zwar ein Teil des Rückstandes - auch ohne den GPO und vorrangig durch Länder und Kommunen - aufgeholt. Aber neue Studien erbrachten: Noch sind 70 Prozent der Sportanlagen des Ostens sanierungsbedürftig (im Westen 40 Prozent).
In Sachsen-Anhalt entstanden 2002 mit Hilfe der Bundesmittel zum Beispiel die Drei-Felder-Halle in Weißenfels (Förderung: 1,3 Mio Euro), in der die Bundesliga-Basketballer des Mitteldeutschen BC ihre Heimspiele austragen. Auch Eisleben bekam ein Sporthalle, der TV Friesen Naumburg freut sich über einen neuen Sozialtrakt. Doch nun stehen für 2004 unter anderem Sporthallen in Zeitz und Queis, eine Tennishalle im Süden von Halle, der Sozialtrakt der TSG Grün-Weiß Löbejün und ein Sportlerheim in Kelbra auf der Kippe.
Dort haben sich Vorstände von Vereinen und Experten aus den örtlichen Verwaltungen durch das bürokratische Antragsprozedere gequält, zu dem Steffen Forker, der Chef des Stadtsportbundes Halle, sagt: "Kleine Vereine sind kaum in der Lage, den Papierkrieg zu gewinnen." Trotz aller Hindernisse seien die Bundesmittel jedoch unverzichtbar und gerade im Zuge der Leipziger Olympiabewerbung für 2012 sei es ein Politikum, den Goldenen Plan zu beenden.
Diese Meinung teilt Forker nicht nur mit von Richthofen, sondern mit einer Vielzahl von Sportfunktionären und Politikern. Die setzen nun Schily unter Druck. Die 55 SPD-Abgeordneten aus dem Osten im Bundestag fordern, den Goldenen Plan zu erhalten und wollen notfalls gegen den Haushalts-Entwurf stimmen. "Durch Einsparung einer eher geringfügigen Summe würde der größtmögliche Schaden angerichtet", schrieben sie an den Bundesinnenminister.