Goitzsche-Marathon Goitzsche-Marathon: Diesmal hat Sang wieder die Nase vorn
BITTERFELD/MZ. - In den vergangenen Wochen und Monaten hatte Junge genau beobachtet, wie die Vorbereitung seiner beiden "Ziehsöhne" Paul Thuo und Isaak Sang aus Kenia abläuft. Und während der mit mehr Talente gesegnete Sang "es etwas locker angehen ließ", so Junge, schuftete Vorjahressieger Thuo wie verrückt. Am Ende aber umsonst. Fünf Minuten Unterschied sollte am Ende im Ziel der Sieger Isaak Sang zwischen sich und seinen Landsmann gebracht haben - so viel wie noch nie seit drei Jahren - seit das Duo aus Kenia den Sieg an der Goitzsche unter sich ausmacht.
Doch wer Sonntagmorgen das Veranstaltungsgelände an der Goitzsche betrat, der konnte noch mehr Sieger sehen. "Ich denke, wir können ohne Zweifel sagen, dass die Auflage Nummer vier die absolut beste war", verkündete Peter Junge stolz. Und das galt gleich in mehrerer Hinsicht.
Da war zum einen das Meldeergebnis, das die angepeilte 2000er Marke am Ende tatsächlich durchbrach. "In fast allen Disziplinen waren zwischen zehn und zwanzig Prozent mehr Teilnehmer am Start", wusste Pressechef Klaus Steinbrecher zu berichten. Die Läufer oder Skater kamen aus 14 Bundesländern und wurden von fünf Nationen herausgefordert. Noch mehr als in den Vorjahren produzierte die Veranstaltung eine Atmosphäre, die Lust auf mehr Großevents an der Goitzsche weckt. "Wir freuen uns, dass der Wettkampf in dieser Region so gut angenommen wird und von Jahr zu Jahr dessen Bekanntheitsgrad in Deutschland wächst. Dafür sprechen die Zuschauerzahlen und die Begeisterung an der Strecke und im Start-Ziel-Bereich", meinte Andre Cierpinski, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Marathon GmbH, die auch 2009 Marketingpartner der Bitterfelder war.
In die Siegerliste beim Halbmarathon konnte sich bei den Frauen Maria Heinrich vom LAV Hallensia aus Halle eintragen, bei den Männern Daniel Medenwald vom KRC Aschersleben. Sieger über 10 Kilometer wurde bei den Männern Steffen Rarek vom Tangermünder LV 94, bei den Frauen Sybille Möllensiep vom SUS Schalke 96. Erstmalig vergeben wurde für die Sieger im Marathon und Halbmarathon ein Bernstein-Pokal. Der Gewinner des ebenfalls zum ersten Mal durchgeführten Sparkassen-Cups des Ostdeutschen Sparkassen-und Giroverbandes kam ganz aus der Nähe: Die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld triumphierte. In den Staffelrennen spiegelte sich einmal mehr die gewachsene Verwurzelung der Laufveranstaltung in der Region wider: 35 Teams gingen auf die Strecke - viele von ihnen fühlten sich von der Herausforderung der Vorjahressieger Neubi und VfL Eintracht Bitterfeld angesprochen. Der Platzhirsch aber ließ sich nicht verdrängen - Team Neubi II überquerte souverän als erstes den Zielstrich.
Und da auch noch das Wetter passte und der im Vorfeld angekündigte Umzug von Meldebüro und Nudelparty in das Wasserzentrum ebenfalls gut ankam, verstieg sich Peter Junge am Ende des Tages auf ein Problem: "Es wird schwer, meinte der Mann vom Bitterfelder SV 2000, das alles nächstes Jahr noch zu toppen." Auch BSV-Chef Klaus Hensel ließ schon einen Blick auf den 2. Mai 2010 fallen, wenn der Goitzsche-Marathon mit seiner fünften Austragung ein kleines Jubiläum feiert. "Alles heute macht schon jetzt Lust auf die Vorbereitung im nächsten Jahr, bei dem wir uns so wie in diesem Jahr hoffentlich wieder auf über 500 verlässliche Helfer stützen können." Eines aber ist in Sachen 2010 noch völlig offen: Gibt es auch dann wieder ein Duell Sang gegen Thuo? Oder taucht vielleicht ein neuer Herausforderer auf?