Gelsenkirchen Gelsenkirchen: Schalke reagiert gelassen auf Durchsuchung
Gelsenkirchen/dpa. - Einen Tag,nachdem 30 Beamte auf Geheiß der Essener Staatsanwaltschaft dasRathaus der Stadt Gelsenkirchen durchsucht hatten, demonstrierteSchalkes Finanzvorstand Josef Schnusenberg am Mittwoch Zuversicht:«Sie können von mir aus alles durchsuchen. Wir haben nichts zuverbergen und sind uns keiner Schuld bewusst.» Wenig beeindrucktzeigte sich auch Trainer Mirko Slomka: «Die Geschichte interessiertmich überhaupt nicht. Ich bin mir sicher, dass der Vorstand um JosefSchnusenberg seine Arbeit richtig gemacht hat.»
Im Zuge der Ermittlungen gegen den Revierclub war am Dienstag inRäumen des Gelsenkircheners Rathauses nach Unterlagen gesucht worden,die im Zusammenhang mit der Übertragung des Parkstadions von derStadt an den Verein stehen. Im Jahr 2003 hatte die Kommune dasGrundstück im Stadtteil Buer-Erle für einen Euro an Schalke verkauft,den Wert des Areals aber mit einer Million Euro beziffert.
Im Schalker Geschäftsbericht 2003 war das Grundstück mit 15,6Millionen Euro bewertet worden. Vor rund fünf Monaten hatte dieStaatsanwaltschaft Essen auf Grund des Verdachts der Bilanzfälschungund der Insolvenzverschleppung ein Vorermittlungsverfahren gegen denClub eingeleitet.
Die Schalker hatten im Geschäftsjahr 2003 einen Verlust von über19 Millionen Euro eingefahren. Durch die neue Bewertung des Stadionskonnte der ausgewiesene operative Verlust in der Bilanz gemindertwerden. Inzwischen haben sich auf dem Grundstück mit dem Reha-Zentrum«medic.os AufSchalke» und dem Viersterne-Hotel «Courtyard byMarriott» zwei Großprojekte angesiedelt.
Zur weiteren Erschließung des Geländes ist der so genannte «Arena Park» in Planung. Wie Martin Schulmann, Sprecher der StadtGelsenkirchen», den Ruhr Nachrichten (Mittwoch-Ausgabe) bestätigte,hätten die Beamten nach allem gefahndet, was auch nur «imEntferntesten mit dem Grundstückverkauf zu tun hatte. Sie habensicher Unterlagen mitgenommen.»