Galopp Galopp: Schiaparelli gewinnt 137. Deutsches Derby
Hamburg/dpa. - Vor 35 000 Zuschauern auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn war das als Favorit im Rennen um das Blaue Band gestartete Pferd der stärkste Galopper und bescherte seinem Jockey Andrasch Starke den vierten sowie Trainer Peter Schiergen (Köln) den zweiten Derby-Sieg. Nach 2400 Metern siegte Schiaparelli mit einer dreiviertel Länge Vorsprung vor Außenseiter Dickens (Mirco Demuro). Rang drei ging an den von Andreas Boschert gerittenen Oriental Tiger.
«Der hat das Herz genau an der richtigen Stelle wie sein Bruder Samum», meinte Jockey Starke. Nach Derby-Siegen mit Robertico (1998), Samum (2000) und Next Desert (2002) war es für den in Stade bei Hamburg geborenen Reiter beim 13. Derby-Ritt bereits das vierte Blaue Band. «Das ist ein tolles Pferd», schwärmte Starke, «ein großer Bursche, den man richtig einsetzen muss. Ich war mir 200 Meter vor dem Ziel sicher, dass wir gewinnen. Als der Gegner aufkam, hat er wieder angezogen. Ich bin auf fast allen großen Bahnen der Welt geritten, aber ein Derby-Sieg ist und bleibt etwas ganz Besonderes. Das ist ja hier meine Heimatbahn.»
Starke nahm sofort nach dem Sieg Franz-Günther von Gaertner in den Arm, der mit weiteren Partnern im Stall Blankenese Eigentümer des Siegers ist. Der Ehrenpräsident des Hamburger Renn-Clubs war überwältigt: «Ich bin mindestens zehn Jahre jünger geworden», sagte von Gaertner.
Insgesamt 330 000 Euro der Gesamtdotierung von 646 000 Euro gehen an den Stall Blankenese. Von Gaertner hatte Starke, seinen Lieblingsjockey, als Derby-Reiter verpflichtet, obwohl der gar nicht am Stall von Trainer Schiergen arbeitet. Der bisherige Reiter von Schiaparelli, der aktuelle Champion-Jockey Filip Minarik, wurde vom Besitzer indes großzügig für den entgangenen Ritt entschädigt.
Schiergen nahm den Ausgang des Derbys mit gemischten Gefühlen auf, nachdem sein als Mitfavorit ins Rennen gegangener Hengst Lauro nur Siebter geworden war. «Das hat mich schon etwas enttäuscht», gab Schiergen zu Protokoll, freute sich dann aber über den zweiten Derby-Sieg seiner Karriere nach dem Erfolg 2001 mit Boreal. «Ich bin überglücklich. Schiaparelli ist ein spätes Pferd, er wird mit Sicherheit seinen Weg machen.»
Beim fünften Start erreichte der Hengst seinen vierten Sieg, bezog nur eine unglückliche Niederlage im Rennen um den Deutschlandpreis. In Hamburg zeigte Schiaparelli eindrucksvoll, dass er die Nummer eins im Dreijährigen-Jahrgang des Turfs ist. Als nächste Station der Erfolgsserie soll nun der Große Preis von Baden in Iffezheim folgen.