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Fußball Fußball: Spitzenreiter fürchtet um das Donnerwetter

Von Michael Hübner 28.08.2008, 16:38

Piesteritz/MZ. - "Die Kicker aus dem Volkspark haben den Gegner unterschätzt. Die ersten Minuten liefen zu gut. Der Sieg wurde verschenkt", so der Übungsleiter, der davon überzeugt ist, dass es beim FC Grün-Weiß Piesteritz unter der Woche ein ordentliches Donnerwetter gegeben habe. "So wie ich Uwe Ferl noch von Stahl Brandenburg kenne, hat er seinen Jungs den Kopf gewaschen", meint der sportliche Rivale.

Der Piesteritzer Cheftrainer, der sich bei seinen "vielen sportlichen Stationen" nicht mehr konkret an Grabinski erinnern kann, bestätigt dies: "Es fielen sehr harte Worte." Seiner Elf bescheinigte er gerade in den Anfangsminuten Schönspielerei. "Es fehlte die Ernsthaftigkeit", so der Trainer. Haldensleben - der Neuling stürmte mit einem überzeugenden 2:0-Erfolg gegen Stendal an die Spitze - werde nicht unterschätzt. "Das wird eine ganz schwere Aufgabe", so Ferl.

Genau diese Einschätzung ärgert Grabinski, der gern den Piesteritzern die klare Favoritenrolle zuschieben würde - genauso wie es der Magdeburger Dirk Hannemann getan hatte. Auch der Haldenslebener Trainer-Fuchs - seit acht Jahren im Amt - erweist sich als ein Meister im Tiefstapeln. Spricht vom Klassenerhalt, obwohl er weiß, dass die Fans schon am Sonnabend das nächste Husarenstück erwarten. Tatsächlich, das bestätigt Grabinski dann aber doch auf Nachfrage, war der Kader vom Haldensleber SC in Quantität (30 Aktive) und Qualität noch nie so stark. "Wir haben uns in den vergangenen zwei Jahren gezielt verstärkt", sagt der Coach, der über oberliga- und verbandsligaerfahrene Spieler in Masse verfügt. Acht Neue wurden allein nach dem Aufstieg verpflichtet. Darunter viel Prominenz. Dazu zählen unter anderem Torwart Sebastian Deumeland (Völpke), die Abwehrspieler Tobias Buchholz und Stefan Schulz (beide Dessau 05) sowie Patrick Appel (Preußen Magdeburg). Der ehemalige Verteidiger, der als Libero mit Haldensleben schon in Piesteritz 3:0 gewonnen hat, stellte sich eine bärenstarke Defensivabteilung zusammen. "Ich lege großen Wert auf das Abwehrverhalten", sagt Grabinski und wird dann doch noch kämpferisch: "Unser Sturm ist in der Lage, jederzeit ein Tor zu schießen."

"Grundsätzlich", sagt Ulrich Künstler, "wollen wir jedes Spiel gewinnen. Wir sind in Piesteritz nicht der Favorit, aber wir wollen unsere Außenseiterchance nutzen." Auch der Haldenslebener Fußballchef lässt sich beim Saisonziel nicht aus der Reserve locken. "Als Aufsteiger steht der Klassenerhalt im Vordergrund", sagt er. Das gefällt Grabinski. Nach sieben oder acht Spielen könne vielleicht über eine neue Vorgabe geredet werden. "Wir sind auf keinen Fall Kanonenfutter", sagt der Übungsleiter. Das waren diese Kicker aber auch noch nie. Zuletzt trafen beide Teams vor fünf Jahren aufeinander. Piesteritz gewann 1:0. Ferl will den Erfolg wiederholen. Dafür steht Marc Richter wieder zur Verfügung. "Ein charakterstarker Spieler", so der Trainer, der neben Heiko Wiesegart wahrscheinlich auch auf Marvin Richter (beide verletzt) verzichten muss.