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Fußball Fußball: Matze, Christian und die fünfzig Kinder

Von Andreas Kind 11.02.2007, 19:12

Wolfen/MZ. - Laut schallt es durch die Sporthalle in Wolfen-Krondorf. "Bitte beeilt euch, bildet Mannschaften zu je sechs Spielern, wir machen heute zum Abschluss eine Mini-Fußball-WM". Mathias "Matze" Kolch, einer der beiden Trainer, fordert die fast 40 Nachwuchskicker des Wolfener Fußballcamps der Kreissparkasse Bitterfeld im gleichen Atemzug noch auf, sich einen Ländernamen auszusuchen und schon wird die erste Begegnung - die Spielvereinigung Schweiz / Thalheim trifft auf Deutschland - angepfiffen.

Seit vielen Jahren veranstaltet das Tretschok-Fußballzentrum in der Ferienzeit Camps für die Jugend. Zum einen, um die Zeit ohne Wettkämpfe und Training in den Heimatvereinen zu verkürzen. Zum anderen, damit die kleinen Fußballer sich individuell weiterentwickeln, neue Trainingsmethoden kennen lernen und mit Materialien trainieren sollen, die es in ihren Vereinen nicht gibt.

Das Wolfener Fußballcamp wird von der Bitterfelder Kreissparkasse unterstützt. Darauf führt Ulf Saborofski, Vereinsvorsitzender und Leiter der Fußballschule, die hohe Teilnehmerzahl zurück. Aber auch darauf, dass seit diesem Jahr einzelne Camp-Tage gebucht werden können. "Das neue System hat mehrere Vorteile. Es entlastet den Geldbeutel der Eltern, die Nachwuchskicker können einen Tag aussetzen, wenn sie Vereinsspiele oder Training haben und man kann auch erstmals schnuppern, wenn man sich nicht sicher ist", so Saborofski . Auffallend viele Kinder kamen dieses Mal aus der Spielgemeinschaft FSV Löberitz / SV Salzfurtkapelle, dessen Löberitzer Vereinsvorsitzender Andreas Stenschke neue Wege beschreiten will und der gleich 14 Spieler in das Fußballcamp nach Wolfen schickte. "Wir möchten von den Erfahrungen des Tretschok-Teams profitieren", so Stenschke. Weitere fünf Spieler kamen vom F-Juniorenteam der SG Union Sandersdorf.

Der Potsdamer Christian Barth, zweiter Camp-Trainer, erklärt einige Inhalte: "Die Trainingsgruppen haben wir dem Alter entsprechend zusammengestellt. Unser Training kann man kurz unter schnelligkeitsorientiertem Techniktraining zusammenfassen. Vermittelt wird es in vielen Spielformen. Das macht schließlich am meisten Spaß." Unterschieden wird zwischen Spiel- und Lernalter. Letzteres beginnt bei den E-Junioren (ab neun Jahre). Damit es unter bei der großen Anzahl der Teilnehmer aus dem Kreis Bitterfeld und den Städten Halle und Dessau zu keinem Leerlauf kommt, ist das Programm der vier Camp-Tage straff organisiert. "Da lernen die Steppkes schon mal, wie es in den Leistungszentren und Sportgymnasien abläuft", meint Barth.

Wenn man sich unter den sieben- bis 13-jährigen Kickern, darunter drei Mädchen, umhört, bekommt man ein genaueres Bild. Ronja Zacharias aus Holzweißig jedenfalls macht es Spaß: "Ich bin sechs Jahre alt und das erste Mal in der Fußballschule. Mir gefällt es hier sehr gut, denn ich kann die ganze Zeit Fußball spielen und Tricks lernen." Und die Jungs? "Mit denen komme ich auch klar", lacht Ronja.

Maximilian Mühlbauer will unbedingt noch etwas anderes loswerden. "Seit meinem vierten Geburtstag spiele ich Fußball und das bei Union Sandersdorf. Mir macht das Neunmeter-Schießen viel Spaß und das Techniktraining. Die Trainer sind super, genau wie meiner im Verein." Für beide Camp-Trainer ist neben dem Umgang mit dem Ball noch eines wichtig. "Wir wollen den Mädchen und Jungen Spaß und Freude am Fußball vermitteln. Mit dem hier Erlernten sollen sie in ihren Vereinen weitermachen und möglichst darüber hinaus jeden Tag ein bisschen kicken, als Straßenfußballer mit den Kumpels die Tricks der Stars probieren oder alleine an der Hauswand üben."

Infos zu den Camps unter www.tretschok.com