Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Torjägerkanone muss am Ende doch geteilt werden
BITTERFELD/MZ. - Während Fischer zwischendurch noch in der Verbandsliga-Elf von Union kickte und seine Tore in lediglich 24 Einsätzen erzielte, brauchte Ungefroren letztlich 28 Spiele für die gleiche Anzahl an Treffern. Das ändert jedoch nichts daran, dass sich beide die Torjägerkanone der nun abgeschlossenen Kreisoberligasaison 2009 / 10 teilen müssen.
Hertha Osternienburg - RW Thalheim II 0:0
Ein hoher Osternienburger Rasen machte das Spielen für beide Mannschaften schwer. Der Platzherr musste anhand der Chancen die Punkte daheim behalten, bekam den Ball jedoch nicht in das Gehäuse der Thalheimer. Ein umstrittenes Handspiel auf der Thalheimer Torlinie wertete der Schiedsrichter nicht als strafstoßreif. Hertha spielte im zweiten Durchgang mit vier Akteuren jenseits der 40 Jahre. Nico Friedrich zeigte sich teilweise zu eigensinnig, schielte insgeheim noch nach der Torjägerkrone. Und das trotz der durch Vereinswechsel aberkannten Treffer aus Friedersdorfer Tagen. Mit seinen 30 Toren rangiert er auf dem dritten Platz.
HSV Gröbern - Holzweißiger SV 4:0
Die personelle Situation der Gäste ließen Trainer Frank Thorandt nur sechs Stammkräfte aus der ersten Mannschaft. "Das entschuldigt jedoch die Spielweise nicht", so der Holzweißiger. "Wir machen unsere vier Hundertprozentigen nicht und präsentieren uns defensiv desolat", sah Thorandt die deutlich zielstrebigere Ausbeute klar beim Gastgeberteam. Am Ende hätte es auch durchaus 7:4 stehen können, stattdessen gab es für Holzweißig einen wenig versöhnlichen Saisonabschluss.
VfL Eintracht Bitterfeld II - TSV Elbe Aken 1:3
Ein abgestellter Manndecker sollte für Akens Wunderwaffe Sergey Ilich Stanev auch diesmal nicht reichen. Der Bulgare machte alle erzielte Gästetore. "Es lief eigentlich wie immer. Dazu wussten wir, dass wir bereits abgestiegen waren und hatten dadurch wenig Motivation", so Lars Otto. "Stanev hat zu seinem Vorwärtsdrang auch noch das Glück gepachtet", so der Bitterfelder Co-Trainer, der sogar die abgeprallten Bälle wieder vor den einschussbereiten Füßen des Bulgaren landen sah.
SV Kickers Raguhn - SV Roitzsch 2:3
Ein Spiegelbild der abgelaufenen Saison sah Kickers-Trainer Roland Joksch auch am letzten Saisonspieltag von seiner Elf. "Letztendlich siegten die Gäste verdient", gesteht der Raguhner ein. Sein Team hatte die Finger schon an den vollen Punkten, als Doppeltorschütze Sebastian König beim Stand von 2:2 in der 85. Minute zum Elfmeter antrat. Der Raguhner verschoss und so kippte das Spiel sogar noch in die andere Richtung. Die Roitzscher hatten nach der Pause das Spiel blitzartig gedreht und machten es zu allem Raguhner Übel in der Schlussminute vom Elfmeterpunkt besser.
Borussia Görzig - Union Sandersdorf II 2:1
Beim Tabellenvize schien über 90 Minuten die Spannung der fast abgelaufenen Serie zu fehlen. Der Platzherr verschaffte sich dagegen mit harten Attacken anfänglich den nötigen Respekt, welchem ihm die Unioner auch im weiteren Verlauf zollten. Thomas Falkenbergs 1:0 beantwortete Denny Fischer zwar noch umgehend mit seinem 32. Saisontreffer (1:1 / 14.). Auf die erneute Führung von Steffen Diebner (2:1 / 31.) zeigten die Gäste auf dem hohen Görziger Rasen keine gebührende Reaktion. Die Punkte blieben am Ende verdient beim Tabellenneunten.
SV Friedersdorf - SG Ramsin 6:3
Das gibt es wohl sonst nur im Überraschungsei. Mit einem sensationellen Hackentor beendete René Ciesielski beim 6:3 (89.) das Spiel, die Aufstiegssaison sowie seine lange aktive Fußballkarriere beim SV Friedersdorf - also gleich drei Dinge auf einmal. Zwei kapitale Ramsiner Fehler im eigenen Spielaufbau nutzte der Gastgeber durch Martin Ungefroren mit all seiner Abgeklärtheit zum entscheidenden Doppelschlag (3:1 / 48., 4:1 / 49.). Zuvor hatte Ramsins Florian Pärsch mit einem sehenswerten Freistoß zum 1:1 ausgleichen können. Die Gäste, im Hinspiel noch förmlich überrollt, spielten in Friedersdorf sehenswert mit und kamen trotz der Niederlage zu drei eigenen Toren.
SV Edderitz - Zörbiger FC 3:0
Im letzten Spiel als Trainer des SV Edderitz schenkte die Mannschaft Olaf Hagen nochmals einen 3:0-Heimsieg. Der Zörbiger FC bleibt - auch dank des Nichtabstiegs der Wolfener Reserve aus der Landesklasse - in der Kreisoberliga, was die letzte Saisonniederlage für die Blau-Gelben erträglich machte. "Ein Sommerkick von beiden", konstatierte Hagen, der aus persönlichen Gründen vom Traineramt zurück trat und mit Volker Günther bereits einen legitimen Nachfolger zu haben scheint. Als Kuriosum des Tages erfüllte der Coach Frank "Harry" Herforth noch einen persönlichen Wunsch und ließ den etatmäßigen Keeper eine Halbzeit lang im Feld seine fußballerischen Fertigkeiten demonstrieren.
SV Pouch / Rösa - Blau-Weiß Schortewitz 10:0
Pünktlich zum Poucher Heimatfest gab es für den SV gleich neben der Festwiese ein Schützenfest am letzten Spieltag. Es war auch gleichzeitig das letzte Spiel von Gästetrainer Thomas Taube, der mit seinen Blau-Weißen aus Schortewitz in einer multigemischten Mannschaft antrat. Zwei Akteure standen ihm aus der ersten Mannschaft zur Seite, der Rest wurde aus der Reserve und Altherren-Elf rekrutiert. "Normal kommen wir hier so nicht unter die Räder, aber mit dieser Konstellation war nicht mehr drin", so Taube, der sich in seinem letzten Spiel als Trainer des SV Schortewitz auch einen besseren Abgang gewünscht hätte.