Fußball Fußball: Duell um den Platz zwischen Pfosten
Dessau/MZ. - Drei Torhüter melden bei den Schwarz-Weißen ihre Ansprüche an. Stefan Spielau, die Nummer eins der vergangenen Jahre, Jörg Böhme, das junge Talent - und der neuverpflichtete Jan Burmeister. Der vom Oberliga-Rivalen Sachsen Leipzig an die Mulde gewechselte Burmeister avancierte gleich zur Nummer eins (obwohl er die Rückennummer 30 trägt).
"Ich habe natürlich den Ehrgeiz, die Nummer eins zu sein und auch zu bleiben." Jan Burmeister Neuer Stammtorwart Ein Konkurrenzkampf fand aber bisher praktisch nicht statt, da sich Spielau in der Vorbereitung an der Leiste verletzte, operiert werden und damit tatenlos zusehen musste, wie er seinen Stammplatz verlor. Aufgegeben hat er diesen aber nicht. "Wenn ich wieder fit bin, greife ich an", verkündete er am Rande des Testspiels gegen Ludwigsfelde am vergangenen Sonnabend. Genau das erwartet auch 05-Torwarttrainer Bernd Gaschka. "Die Torhüter sollen sich gegenseitig pushen. Deshalb haben wir Burmeister geholt. Wir wollen mehr Konkurrenzkampf", betont er. Böhme, so Gaschka weiter, hätte diesbezüglich nicht weiterhelfen können. "Er hat Talent und ist ehrgeizig. Aber er braucht noch Zeit, muss reifen", schätzt Gaschka ein. Deshalb also die Burmeister-Verpflichtung. "Wir haben Wert darauf gelegt, jemanden mit Oberliga-Erfahrung dazu zu holen", so der Torwart-Trainer. Burmeister kann diese vorweisen, stand er doch beim 1. FC Magdeburg und bei Sachsen Leipzig zwischen den Pfosten. Beim Traditionsklub aus Leutzsch gab es aber "Unstimmigkeiten mit der sportlichen Leitung", deshalb wollte er weg. "Ich habe einen Verein gesucht, der mir eine berufliche Perspektive bieten kann", sagt Burmeister. Dessau 05 kann das. Burmeister, der in Magdeburg International Management and Economycs studiert hat, wird Mitte August einen Arbeitsplatz bekommen. "Und da Dessau 05 auch Oberliga spielt, passte alles zusammen", erklärt er.
Im Vergleich zum FC Sachsen ("Die sind mit dieser Truppe zum Aufstieg verdammt") und zu Magdeburg geht es "bei 05 natürlich familärer zu. Aber es macht Spaß", so Burmeister, der beim TSV 1860 Stralsund seine Fußball-Karriere begann und in Dessau einen Zwei-Jahresvertrag unterschrieben hat. "Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden", erzählt der 24-Jährige, der von seinen Teamkollegen auch gleich in den Mannschaftsrat gewählt wurde. "Das ist ok. Ich will ja auch Verantwortung übernehmen", bleibt Burmeister gelassen.
"Das zeigt seinen schon hohen Stellenwert in der Mannschaft", freut sich Gaschka. Im Kampf um den Stammplatz sieht der Torwarttrainer beide Keeper mit den gleichen Chancen. "Beide sind auf der Linie stark. Burmeister hat den Vorteil der besseren Strafraumbeherrschung", analysiert Gaschka. "Ich habe natürlich den Ehrgeiz, die Nummer eins zu sein und auch zu bleiben", meldet Burmeister seine Ansprüche an.
Das Verhältnis mit Spielau bezeichnet er trotz der Konkurrenzsituation als normal. "Wir haben kein Problem miteinander, ich bin ein umgänglicher Typ", nimmt Burmeister möglichen Spekulationen den Wind aus den Segeln.
bin, greife ich an." Stefan Spielau bisheriger StammtorwartDass Dessau 05 die Klasse hält, ist seiner Meinung nach machbar. "Natürlich ist die Liga stark. Aber wir haben Potenzial und sind von Testspiel zu Testspiel besser geworden, haben uns gut eingespielt", denkt Burmeister. Natürlich gibt es noch Raum für Verbesserungen, wie zum Beispiel bei den Absprachen mit der Vierer-Abwehrkette. Die sind am kommenden Sonntag wichtig. Um 14 Uhr gastiert der Hallesche FC zum ersten Punktspiel im Paul-Greifzu-Stadion. Ein schwerer Gegner zum Auftakt, nickt Burmeister. "Der HFC ist einer der Favoriten in der Liga. Die werden bei uns auf Sieg spielen", glaubt er. Chancenlos sieht er seine 05er aber nicht. "Wenn wir so lange wie möglich zu Null spielen, können wir über Konter zum Erfolg kommen." Burmeisters Ergebnistipp? "0:0."